Krefeld Tradition der Zierkirsche wird fortgesetzt

Krefeld · Es ist ein Signal, dass die in Krefeld beliebten Zierkirschen-Alleen in Bockum erhalten werden: An der Gneisenaustraße sind neue Zierkirschbäume gepflanzt worden. Die Stadt will in der kommenden Woche ihr Baumpflanzprogramm vorstellen. An der Uerdinger Straßen werden 37 neue Baumstandorte gesetzt.

 Die Blütenpracht an Waldhof- und Gneisenaustraße lockt immer wieder Fotografen an - das Foto zeigt ein Archivbild, die Pracht ist für dieses Jahr abgeblüht.

Die Blütenpracht an Waldhof- und Gneisenaustraße lockt immer wieder Fotografen an - das Foto zeigt ein Archivbild, die Pracht ist für dieses Jahr abgeblüht.

Foto: Lammertz

Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass diese Tradition fortgesetzt wird, denn japanische Zierkirschen taugen heute von den Abmessungen her nur bedingt für modernen Straßenverkehr. Doch auf Nebenstraßen wie der Waldhof- und der Gneisenaustraße bleibt es dabei: Dort sind neue Zierkirschen gepflanzt worden. So werden Krefelds schönste Blütenalleen auch in Zukunft das Ziel von Menschen sein, die - überwältigt vom Farbrausch - zum Handy oder zum Fotoapparat greifen.

Die Baumblüte dauert nur zwei bis drei Wochen; danach verblassen die Farben rasch, und die Blütenblätter rieseln zur Freude von Autobesitzern in Massen von den Bäumen.

Die japanische Zierkirsche war seit den 30er Jahren bis in die 50er hinein Modebaum. Dann ebbte der Boom ab - vor allem wegen des zunehmenden Straßenverkehrs. Zum einen müssen Straßenbäume heute ein Lichtraumprofil von 4,50 Meter haben - heißt: Das Astwerk über dem Straßenraum darf erst ab 4,50 Meter Höhe beginnen. Zierkirschen kommen da höchstens auf drei Meter - was man auch auf der Gneisenau- und der Waldhofstraße sehen kann, wenn sich dort einmal Lkw durchquälen und die Baumkronen streifen. Zum anderen pflanzen die Stadtplaner heute lieber robustere Sorten wie Kaiserlinde, Eiche, Baumhasel und Scheinakazie oder Exoten wie Tulpenbaum und den japanischen Schnurbaum. Luftverschmutzung, Bodenbelastung und Hunde setzen der Gesundheit der Bäume zu.

Neue Bäume werden auch auf der Uerdinger Straße gepflanzt. Wie aus einer Verwaltungsvorlage hervorgeht, ist beabsichtigt, auf der südlichen Seite der Uerdinger Straße zwischen Hausnummer 421 und Bockumer Platz insgesamt 37 neue Standorte anzulegen.

Im Zuge von Leitungsarbeiten wurde bereits von den Stadtwerken in dem Abschnitt zwischen Nummer 421 und Windmühlenstraße bei 17 potenziellen neuen Standorten Leitungsschutz mitverlegt - er macht die Pflanzung von Straßenbäumen relativ teuer. Für diesen Abschnitt sind 32 neue Bäume vorgesehen. Die eigentliche Baumpflanzung ist für Winter 2016/2017 vorgesehen. Wermutstropfen: Da die Bäume auf dem Parkstreifen zu stehen kommen, entfallen auf einer Strecke von 860 Meter 32 Parkplätze. Die Baumscheiben erhalten eine Größe von ca. 4,50 mal 1,70 Meter. Auf den Flächen der Baumscheiben wird Rasen eingesät. Es verbleibt eine - allerdings überbreite - Fahrspur mit einer Breite von rund 3,50 Meter. Vor dem Grundstück Hausnummer 449 a befinden sich im Gehwegbereich derzeit zwei 125 Jahre alte Rosskastanien. Aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre ist davon auszugehen, dass diese Bäume wie viele andere ihrer Art von dem Bakterium Pseudomonas befallen werden und irgendwann gefällt werden müssen. Nachpflanzungen dort sollen ebenfalls in neuen Baumscheiben innerhalb des Parkstreifens erfolgen. Als Baumart soll bis zur Windmühlenstraße die Kegellinde gepflanzt werden.

In dem Abschnitt zwischen Windmühlenstraße und Bockumer Platz sind auf einer Länge von 120 Meter fünf neue Baumstandorte geplant. Sie befinden sich in dem Parkstreifen zwischen dem Radfahrweg und der Fahrbahn, bei denen kein Einbau von Leitungsschutzmaßnahmen erforderlich ist. Da in diesem Abschnitt die Straße schmaler ist und die Straßenbahn Raum braucht, soll nur schmal wachsende Baumarten wie der Spitzahorn gepflanzt werden. In diesem Abschnitt entfallen fünf Parkplätze.

Die Gesamtkosten für die neuen Standorte an der Uerdinger Straße liegen bei 130.000 Euro; davon entfallen 98.000 Euro auf die Herstellung der Baumbeete (15 Standorte erfordern dabei den Einbau von Leitungsschutz) und 32.000 Euro für Bepflanzung und Pflege für die ersten zwei Jahre.

(RP)
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