Kommentar Triumph der CDU - und von Marc Blondin
Krefeld · Was für ein Wahlabend - er hat sich fast spiegelbildlich zu dem vor fünf Jahren gestaltet. Damals triumphierte die SPD, gestern die CDU und holte beide Wahlkreise direkt. Auch wenn die Krefelder CDU vom Landestrend, von der Wechselstimmung, profitierte: Ohne den Generationswechsel hätten die Krefelder Christdemokraten nicht in dem Maße vom Landestrend profitieren können.
Das Ergebnis ist auch in besonderem Maße ein Triumph für Parteichef Marc Blondin. Er ist nicht unumstritten in der CDU, er wurde hinter vorgehaltener Hand als zu weich, zu wenig konzeptionell zielstrebig kritisiert. Gestern hat er es allen Kritikern gezeigt: Er hats seinen Wahlkreis sicher geholt - auch gegen den Amtsbonus von SPD-Konkurrentin Ina Spanier-Oppermann. Er ist sich treu geblieben - und die Wähler haben offenbar genau das honoriert. Er hat in seinem Heimatwahlbezirk ein überragendes Ergebnis eingefahren, vermutlich das Beste der CDU in der Stadt.
Man darf gespannt sein, ob der Ausgang der Landtagswahl das Klima im Rat verändert - so etwas in der Art wünscht sich die im Land erstarkte FDP. Doch auch dies kann man von dieser Wahl einmal mehr lernen: Wähler unterscheiden sehr wohl zwischen Landesdingen und Kommunalproblemen. Krefeld ist, was die Haushaltssanierung angeht, noch nicht über den Berg; es wäre fatal, wenn die beiden Großen wieder auf Zwist umschalten würden. Die Zusammenarbeit zwischen CDU und SPD in den vergangenen eineinhalb Jahren hat die Stadt vorangebracht. Es wäre schade, wenn es wieder zu lähmenden strategischen Frontenbildungen käme.