Fotos Tulpensonntagszug in Uerdingen 2010
In verschneiter Kulisse zog am Tulpensonntag der Uerdinger Karnevalszug durch den Stadtteil. Pferde gab es nur als Pappe zu sehen: Die echten Tiere mussten wegen Schnee und Frost in den Ställen bleiben.
Auch in diesem Jahr war der Zug wieder politisch: Große Themen der Jecken waren die CO-Pipeline und das geplante Kohlekraftwerk. Als Wurfmaterial hatten die Oedingsche Blagen in ihren Jütesäcken dunkle Bonbons: Zuckersüße Kohle sozusagen, um die Uerdinger auf den Geschmack zu bringen.
Zahlreiche Fußtruppen und Mottowagen zogen auf dem Zug mit und trotzden damit den Minustemperaturen. Auch die geplante CO-Pipeline erhitzte die Gemüter der Narren. 20 Narren der Oedingesche Dröppkes stellten die Bayer-Pipeline mit einer langen Menschenschlange aus gelben Rören dar, die von einem silbernen "Dröppkes Tank" angeführt wurde.
"Die Pipeline ist wichtig für Uerdingen und sie ist sicher. Ein Lkw, der auf der Straße umkippt, ist viel gefährlicher. Ein Leck in der Röhre kann man viel schneller reparieren", sagte einer der lebenden Röhrenteile. Die Fußgrupppe im Foto hatte sich dagegen in den klassischen Uerdingen-Farben gekleidet - den Farben des Fußballclubs KFC Uerdingen 05.
Insgesamt 1070 Karnevalisten nahmen an dem Zug teil.
Die Karnevalsgesellschaft Eulenturm hatte einen lebensgroßen Elefanten aus Pappmaschee gebastelt, den zwei Männern im offenen Bauch des Tieres schoben. Die "oerdingsche" Version des Trojanischen Pferdes.
Zahlreiche Besucher verfolgten das Spektakel am Wegesrand. Schließlich ist es in diesem Jahr das 150 Mal, dass der Tulpensonntagszug durch Uerdingen zieht.
Auf den 150. Geburstag des Zuges weist auch das Schild auf diesem Wagen hin.
Auch diesen jecken Hühner machten Schnee und Kälte offensichtlich nichts aus.
Insgesamt 52 Gruppen nahmen am Zug teil.
Sie beschäftigten sich mit lokalen politischen Themen: CO-Pipeline, Pfarrfusionen - und die zahlreichen Bäckereien im Stadtteil.
An Kamelle wurde nicht gespart.
Viele Karnevalsgesellschaften hatten mit viel Liebe ihre Wagen dekoriert.
Nicht nur Bonbons, auch Rosen wurden geworfen.
Das Ende des Zuges. Der traditionelle Kanonenwagen durfte nicht fehlen.