Krefeld Uerdingen: Mehr Parkraum und ein neues nördliches Tor

Krefeld · Der offizielle Förderantrag für das Integrierte Handlungskonzept soll Ende dieses Jahres gestellt werden.

Nicht alle Stühle waren im "Klöske" besetzt, als der Krefelder Planungsdezernent Martin Linne den Maßnahmenkatalog für Uerdingen im Rahmen eines Integrierten Handlungskonzepts präsentierte, das wirtschaftliche, kulturelle und soziale Entwicklungsfelder zusammenbindet. Bezirksvorsteher Jürgen Hengst erklärte dies mit der Vielzahl vorangegangener Bürger-Workshops und von der Planungsgruppe Stadtbüro geführten Expertengespräche.

Das Gesamtvolumen des Konzepts liegt bei 25 Millionen Euro. Verteilt auf den Förderzeitraum 2018 bis 2025 sind dies jährlich 3,5 Millionen Euro, die 33 Fördermaßnahmen in den Blick stellen. Daran beteiligt sich die Stadt Krefeld mit 20 Prozent der Kosten.

"Wir wollen möglichst das Konzept im Ganzen verwirklichen und nicht einzelne Teile neu andiskutieren", verpflichtete sich der Planungsdezernent. "Das bisher Erarbeitete dient als Grundlage für die Förderung durch das Land." Derzeit wird eine Machbarkeitsstudie erstellt, die die Grundlage der Antragsstellung zur Förderung durch das Land bilden soll. Am 20. September werden sich die politischen Gremien Uerdingens intern zusammensetzen, um noch bestehende Meinungsunterschiede zu glätten.

Nach der Ende November anstehenden Abstimmung mit dem Düsseldorfer Heimat- und Raumministerium sowie der Bezirksregierung erfolgt dann nach dem Beschluss durch den Rat der Stadt Krefeld die offizielle Antragstellung für die Fördermittel im Dezember 2017.

Viele der vorgesehenen Maßnahmen sind bereits in den Vorjahren diskutiert worden. Schwerpunkte sind die Belebung der Oberstraße, die Gestaltung des unteren Werfts nach dem Erfolg der "Rhine Side Gallery". Dessen Umgestaltung bis zum Pumpwerk würde die Aufenthaltsqualität für Fußgänger und Radfahrer erhöhen und dadurch mehr Gastronomie möglich machen. Die Verknüpfung mit dem Zentrum Uerdingens müsste verbessert werden. Der Platz "Am Röttgen" soll mit einem doppelstöckigen Parkhaus bebaut werden, das den Wegfall der Parkplätze am historischen Marktplatz ersetzt. Dorthin wiederum könnte ein mit neuen Impulsen versehener Wochenmarkt verlegt werden, der überörtliche Bedeutung erlangte und den Einzelhandel im historischen Ortskern beleben würde. Eine neugestaltete Dujardinstraße könnte das nördliche Tor in die historische Altstadt bilden. Der Bahnhofsplatz soll stärker an die Niederstraße angebunden werden, und südlich des Bahnhofsgebäudes soll eine mehrgeschossige Parkpalette gebaut werden. Neben einem Rheinpromenadenweg, der vom Hafen bis zum Pumpwerk reicht, soll die Krefelder Promenade von Linn nach Uerdingen weitergeführt werden. Die Anstrengungen, Uerdingen als touristisches Ziel zu vermarkten, sollen verstärkt werden.

Die Zuhörer kritisierten, dass ein auch für Jugendliche zugängliches Stadtteilzentrum in den Herbertz-Häusern als Angebot für Jugendliche zu wenig sei. Linne bot die Möglichkeit an, die Wünsche der Jugendlichen in einem besonderen Jugend-Workshop zu ermitteln. Ein Zuhörer wies darauf hin, dass Uerdingen nicht nur am Rhein liege, sondern auch neben einem bedeutenden Chemiestandort. Das müsse das Konzept berücksichtigen. Ein anderer schlug, von Beifall begleitet, vor, das Sicherheitskonzept der Abgrenzungselemente aus Betonsteinen zu übernehmen, das das erfolgreiche Steigerfest verwendet habe. Dadurch könne das untere Werft bis zum Beginn der Umgestaltung vorzeitig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

(RP)
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