Krefeld Uerdinger ist mit Sterne-Köchen auf Du und Du

Krefeld · Der Uerdinger Detlef Schouren ist Perfektionist: In 40 Jahren am Herd hat der Hobbykoch ein Niveau erreicht, das selbst bei Sterne-Köchen Anerkennung findet. Den Krefelder Yves Chopelin nennt der 64-Jährige seinen Mentor.

 Detlef Schouren ist von seinem Bruder fürs Kochen interessiert worden. Seit mehr als 40 Jahren perfektioniert er seine Kochkünste - mit Hilfe von vielen bekannten Profis.

Detlef Schouren ist von seinem Bruder fürs Kochen interessiert worden. Seit mehr als 40 Jahren perfektioniert er seine Kochkünste - mit Hilfe von vielen bekannten Profis.

Foto: Lammertz

Detlef Schouren findet schnell Kontakt. Er ist offen, gesellig und vielfältig interessiert. Seine ganz besondere Liebe ist das Kochen. Und weil der 64-jährige Uerdinger ohne Scheu auf fremde Menschen zugeht, macht es ihm nichts aus, ungewöhnliche Wünsche auszusprechen. Er fragt in Sterne-Restaurants, ob er den Koch in der Küche besuchen darf. Und er darf. "Da hatte ich noch nie Probleme", sagt der frühere Deutschlandchef einer US-amerikanischen IT-Firma.

Durch diese persönlichen Kontakte bekam der gebürtige Bockumer beim Fachsimpeln mit den Großen und Bekannten der Branche wie Dieter Müller, Sven Elberfeld, Thomas Bühner und Juan Amador Tipps und Tricks aus erster Hand verraten, wie er etwas außergewöhnlich Raffiniertes und Schmackhaftes auf den Teller zaubern kann. Schouren hat gut zugehört und vieles ausprobiert. Das Ergebnis dürfen Freunde in gemütlicher Runde in seiner exklusiven Wohnung über zwei Etagen mit Blick auf den Rhein genießen. Schouren und dessen Frau Monika haben viele Freunde.

Zu ihnen zählen auch der Krefelder Yves Chopelin und Michael Uhlemann, der beim berühmten Düsseldorfer Jean-Claude Bourgueil in die Lehre gegangen war, und nun am alten Schlachthof an der Dießemer Straße einen ambitionierten Catering-Service betreibt. Yves Chopelin sei über die Jahre ein echter Freund geworden, berichtet der Liebhaber von Kunst und Musik. "Er ist mein Koch-Mentor", erklärt der Krefelder. "Bei ihm habe ich gelernt, was professionelles Kochen und Organisation bedeuten." Bei der Aktion Gäste kochen für Gäste stellte sich der Uerdinger der Herausforderung, für 75 Personen einen Gang zuzubereiten. Später habe Chopelin ihn gefragt, ob er bei dessen Sommerfest das Fischzelt übernehme. Das habe er dann in mehreren Jahren auch gemacht, habe Jakobsmuscheln und Edelfische auf den Punkt gegart.

Schouren mag die französische Küche. Im Nachbarland hat er mit der Familie schon viele Urlaube verbracht. Ein Ereigneis hat ihn stark beeindruckt: eine private Einladung zum Mittagessen, das sich über sechs Stunden erstreckte. Für Schouren ist die Liebe zum Kochen identisch mit der Liebe zum Essen. Ihm schmeckt's. Mit feinem Gaumen erkennt er die Nuancen und verfügt nach gut 40 Jahren am Herd über fast alle theoretischen und handwerklichen Fähigkeiten, hochwertige Lebensmittel nach eigenem Gusto zuzubereiten. Vorbereitung sei das halbe Leben - und Abschmecken, ohne geht's nicht, berichtet er.

Gerade erst ist Schouren zurück aus dem Department Dordogne im Südwesten Frankreichs. Dort hat er sich mit einer Hotelbesitzerin angefreundet und jetzt zwei Wochen lang die Hotelküche geführt - aus Spaß am Kochen und ohne Entgelt. Nicht ohne Stolz vermerkt der frühere Manager, dass er vor wenigen Jahren Sieger beim Wettbewerb Chefkochchef geworden ist und sich im gleichen Jahr bei einem Feinschmecker-Wettbewerb in die Liste der 100 besten Hobbyköche Deutschlands platzieren konnte. Nach seinem Ausscheiden aus dem Beruf hat er jetzt noch mehr Zeit, um sich seinem Hobby zu widmen. Für die Leser der Rheinischen Post hat er sich zum Jahreswechsel ein Vier-Gang-Menü ausgedacht: "Das prickelnde Silvestermenü". Zutaten gibt es unter anderem auf dem Großmarkt. Statt der prickelnden Alkoholika kann man auch Früchtesekt oder mit Kohlensäure versetzte Fruchtsäfte verwenden.

(RP)
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