Krefeld Uerdinger Josefshospital hilft armen Kindern aus Friedensdorf

Krefeld · Nach der Operation im Uerdinger Krankenhaus können Ahmad und Mukhammad wieder lächeln.

 Mukhammad und Ahmad (vorne, von links) nach der Operation, hinten Dr. Andreas Hammacher und Dr. Helmut Sieber (v. l.).

Mukhammad und Ahmad (vorne, von links) nach der Operation, hinten Dr. Andreas Hammacher und Dr. Helmut Sieber (v. l.).

Foto: Thomas Lammertz

Eine Operation im Uerdinger Josefshospital hat zwei Jungen aus Afghanistan und Usbekistan die Chance auf ein normales Leben zurückgegeben.

Der sechsjährige Ahmad Bashir kommt aus Afghanistan. Am vergangenen Donnerstag kam er mit einer eitrigen Unterkieferentzündung in das Uerdinger Krankenhaus. Zu Hause konnte er nicht behandelt werden. "Früher verliefen solch fortgeschrittene Entzündungen, bei denen der Eiter an der Backe austritt, auch bei uns tödlich", erklärte Chefarzt Dr. Dr. Helmut Sieber, der zusammen mit seinem Chefarztkollegen Dr. Dr. Andreas Hammacher am Freitag den notwendigen kieferchirurgischen Eingriff auf der Station der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG) vorgenommen hatte. Mit Bashir war auch der zwölfjährige Usbeke Mukhammad Makhusdov von der MKG aufgenommen worden. Infolge eines Sturzes war der Unterkiefer stark zurückgeschoben worden und das zerbrochene Kiefergelenk hatte sich versteift, so dass der Junge den Mund nicht mehr öffnen konnte. Die Operation machte den Kiefer wieder bewegungsfähig.

Mit einer zweiten Operation müsste der Kiefer weiter nach vorne geschoben werden, doch diese kann erst später erfolgen, wenn die Folgen der ersten Operation verheilt sind. Das kann dauern. Mukhammad läuft Gefahr, dann die Altersgrenze überschritten zu haben, die das Friedensdorf Dinslaken für derartige Hilfsmaßnahmen bei Kindern setzt.

Die 1967 gegründete Hilfsstiftung "Friedensdorf International" hatte sich anfangs für Kinder im Vietnamkrieg eingesetzt. Nun sind die Haupteinsatzländer Afghanistan, Angola und die ehemaligen asiatischen Sowjetrepubliken.

Die Stiftung setzt strenge Vorgaben: Da die Kinder meist aus sehr armen Familien stammen, sollen sie das Krankenhaus nicht für Besuche bei hiesigen Familien verlassen, denn sie sollen ohne Irritationen in den Schoß ihrer Familien zurückfinden. Die Verständigung stellt kein unüberwindliches Problem dar. Ein afghanischer Arzt des Josefshospitals gibt sprachliche Hilfestellung, außerdem lernen die Kinder blitzschnell Deutsch zu verstehen. "Wir mussten bei beiden Kindern einiges wieder richten", berichtet MKG-Chefarzt Hammacher, "jetzt ist optisch und funktionell alles wieder in Ordnung." Ein paar Tage werden die Kinder zur Regeneration noch im Krankenhaus zur Beobachtung verbleiben. Im Anschluss dürfen sie zurück zu ihren Eltern in die Heimat, die schon sehnsüchtig auf ihr Kind warten.

Wenn Kapazitäten frei sind, übernimmt die Chirurgie der Malteser immer wieder diese kostenlosen Eingriffe.

(oes)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort