Krefeld Uerdinger Stadtumbau soll 2018 beginnen

Krefeld · Für das Integrierte Handlungskonzept sollen zunächst sieben Maßnahmen angemeldet werden. Unter anderem soll ein Verfügungsfonds als Hilfe für Standortgemeinschaften und für kleinere, private Investitionen eingerichtet werden.

 Die äußerliche Instandsetzung der sanierungsbedürftigen Herbertzhäuser am historischen Marktplatz könnte laut Verwaltung den Startschuss für den Stadtumbauprozess signalisieren.

Die äußerliche Instandsetzung der sanierungsbedürftigen Herbertzhäuser am historischen Marktplatz könnte laut Verwaltung den Startschuss für den Stadtumbauprozess signalisieren.

Foto: lez

Mit Lob für die Verwaltung und Dank an alle Mitwirkenden nahm die Bezirksvertretung Uerdingen in ihrer jüngsten Sitzung das in den vergangenen gut anderthalb Jahren erarbeitete und nun vorliegende "Integrierte Handlungskonzept" für die Rheinstadt zur Kenntnis. Am Donnerstagabend wurde es dann vom Planungsausschuss einstimmig verabschiedet. In dem Konzept enthalten sind die bereits mehrfach vorgestellten Ziele und Maßnahmen mit einem Gesamtfördervolumen von 17,8 Millionen Euro für die nächsten sieben bis acht Jahre. Der offizielle Förderantrag kann damit in der Sitzung des Stadtrats am 5. Dezember gestellt werden.

Bereits im kommenden Jahr, so Bezirksvorsteher Jürgen Hengst, könnten die ersten Maßnahmen angepackt werden: Nach jeweiliger Genehmigung durch die Bezirksregierung könnte künftig jedes Jahr eine Liste mit Maßnahmen umgesetzt werden. Voraussetzung sei dabei immer die Bereitstellung des 20-prozentigen Eigenanteils der Stadt. Einen Automatismus gebe es dabei nicht, sagte Hengst auf Nachfrage. Und Norbert Hudde, Leiter des Stadtplanungsamts, ergänzte: "Während der Umsetzung wird die Bezirksvertretung bei den Einzelvorhaben immer wieder mit ins Boot geholt."

Für das Programmjahr 2018 sollen laut Verwaltungsvorlage sieben Maßnahmen angemeldet werden. Dazu gehört die Entwicklung eines Quartierszentrums: Für das Gebäude der ehemaligen Bücherei im rechten der drei sanierungsbedürftigen Herbertzhäuser hat der Arbeitskreis für den Erhalt der Bücherei ein Nutzungskonzept erarbeitet, das neben einer städtischen Mediensausleihe die Durchführung von Angeboten zum Beispiel der Familienbildungsstätte, der Musikschule oder der VHS vorschlägt. "Die äußerliche Instandsetzung dieses städtebaulich markanten zentralen Ensembles könnte den Startschuss für den Stadtumbauprozess signalisieren", regt die Verwaltung an.

Als eine weitere Maßnahme wird das weite Aufgabenfeld Quartiersmanagement und -beratung nebst Ladenflächenmanagement genannt. Das Engagement besonders aktiver Gruppen, wie des Kaufmannsbunds, des Bürgervereins, der Interessengemeinschaft Rheinstadt Uerdingen, des Heimatbunds und des Arbeitskreises "Erhalt der Bücherei" soll durch dieses Management vernetzt werden.

Zur Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements soll als weitere Aufgabe für 2018 ein Verfügungsfonds als Hilfe für kleinere, private Investitionen eingerichtet werden. Sinn des Fonds ist es, Bürger für die Mitgestaltung ihres Stadtteils und dessen Entwicklung beispielsweise durch Mitmachaktionen oder Veranstaltungen zu begeistern. Darüber hinaus sollen mit diesem Fonds Aktivitäten von Einzelhandelsgemeinschaften (Kaufmannsbund) oder anderen Standortgemeinschaften unterstützt werden. "Ein lokales Gremium würde auch hier über die Vergabe der Mittel entscheiden", wird in der Verwaltungsvorlage erläutert.

Gekoppelt mit der Quartiersberatung ist vorgesehen, Immobilieneigentümer durch finanzielle Unterstützung zu Investitionen vor allem von (denkmalwerten) Fassaden und Höfen zu animieren. Dafür soll durch die Stadt eine Förderrichtlinie erstellt werden.

Als weitere Aufgabe nennt die Verwaltung die Gestaltung der Kronenstraße am Rheindeich. Damit sollen der Verkehr beruhigt, die Parkplätze reduziert, der öffentliche Raum aufgewertet und und der Zugang zum Rheinufer erleichtert werden. In diesem Zusammenhang ist schließlich auch die angestrebte Aufwertung des Spielplatzes "Am Zollhof" durch eine komplette Neugestaltung zu einem modernen Spiel- und Freizeitbereich für Kinder unterschiedlicher Altersgruppen zu sehen, wobei eine Ausweitung nicht vorgesehen ist. Die entsprechende Planung soll mit intensiver Kinder- und Jugendbeteiligung vorbereitet werden.

(RP)
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