Krefeld Vermeulen: "Es ist eine Niederlage"

Krefeld · Bei der CDU flossen Tränen. Fraktionschef Reuters: "An ihm lag es nicht."

 Peter Vermeulen hätte sich ein anderes Ergebnis gewünscht. "Ich hatte nur meine Fraktion hinter mir, sonst niemanden", sagt er. Jetzt müsse sich die CDU analysieren und neu aufstellen, um künftig ihre Wähler zu motivieren.

Peter Vermeulen hätte sich ein anderes Ergebnis gewünscht. "Ich hatte nur meine Fraktion hinter mir, sonst niemanden", sagt er. Jetzt müsse sich die CDU analysieren und neu aufstellen, um künftig ihre Wähler zu motivieren.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Einige wischen sich noch eine Träne weg, dann wird heftig applaudiert: Als Peter Vermeulen sich nach den Stimmauszählungen in der CDU-Geschäftsstelle an seine Fraktion wendet, gibt es lange Ovationen. Doch die Enttäuschung über die Niederlage lässt sich nicht wegapplaudieren: "Ich hätte mir ein anderes Ergebnis gewünscht oder ein knapperes", sagt er. "Aber mit einer klaren Niederlage kann ich besser umgehen als mit einer knappen." Er übernehme persönlich die Verantwortung dafür. Enttäuscht sei er vor allem, weil die Krefelder CDU bei den Kommunalwahlen vor einem Jahr noch deutlich mehr Wähler habe mobilisieren können als jetzt. "Nur ein Drittel der Krefelder hat gewählt, dass ist wenig. Aber ich weiß auch: Wenn der Stadtrat den Oberbürgermeister hätte wählen müssen, wäre ich es auch nicht geworden - ich hatte nur meine Fraktion hinter mir, sonst niemanden."

Ein schlechtes Wahlergebnis sei kein Grund, sich aus der Krefelder Kommunalpolitik zurückzuziehen, hatte Vermeulen gegenüber unserer Redaktion erklärt, als zwei Drittel der Stimmbezirke ausgezählt waren. Auch jetzt will er motivieren: "Die Begegnungen mit den Krefeldern an den Info-Ständen waren gut. Das ist ein Zeichen der Hoffnung. Wir machen weiter für eine gute CDU in Krefeld und gute Kandidaten."

"Es kann nur besser werden", tröstet Ratsfrau Stephanie Neukirchner. Bürgermeisterin Karin Meincke schließt in den Dank für den engagierten Wahlkampf des Kandidaten ein: "Er musste von Null auf über 35 Prozent kommen. Das muss erst einer nachmachen."

Dem CDU-Vorsitzenden Marc Blondin sind an diesem Abend Enttäuschungen und Anstrengungen eines langen Wahlkampfes anzusehen: "Uns allen geht es heute nicht besonders gut. Wir haben in den vergangenen zwei Wochen alles noch mal auf die Beine gestellt, was machbar war. Wir haben alles versucht, um die Wähler zu motivieren - weil Peter Vermeulen es verdient hätte." Auch für Fraktionschef Philibert Reuters steht fest: "An Peter Vermeulen hat es nicht gelegen". Es gebe "zwölf bis 15 gute Gründe", warum die Fraktion in Krefeld "da steht, wo sie steht", sagt er gegenüber unserer Redaktion. Die Verzögerungen beim Ostwall und beim Kaiser-Wilhelm-Museum gehörten sicherlich dazu. Die Verjüngung der CDU, die vor gut zwei Jahren überregional und vor anderthalb Jahren in Krefeld begonnen habe, könne noch nicht greifen. "So ein Imagewandel braucht Zeit. Seit drei oder vier Kampagnen gelingt es der CDU nicht mehr, ihre Wähler zu mobilisieren." In den vergangenen Wochen sei in Krefeld zudem der Wunsch nach einem Wechsel spürbar gewesen: "Geschuldet ist das der gefühlten Dominanz der CDU seit 21 Jahren. Bei allem Realismus stimmt das traurig."

(RP)
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