Krefeld Versuchter Mord – der Angeklagte schweigt

Krefeld · Der Tatverdächtige soll eine Tür angezündet und damit vier Kinder und Erwachsene gefährdet haben.

Krefeld: Feuerwehreinsatz bei Wohnungsbrand
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Ein wegen versuchten Mordes angeklagter Krefelder hat auch am gestrigen zweiten Verhandlungstag keine Angaben zu den Vorwürfen gemacht. Er steht im Verdacht, im August ein Feuer vor der Wohnung seiner Ex-Freundin gelegt zu haben, wo sie mit ihren Kindern wohnte.

Vor dem Krefelder Landgericht wurden SMS des Angeklagten an die 31-Jährige verlesen, die er ihr nach dem Brand geschickt hatte. "Ich habe davon gehört, was bei euch passiert ist", hatte er der Frau am Folgetag mitgeteilt und kommentiert: "Das ist wahnsinnig und krank!" Zur Tatzeit sei er mit der Bahn auf dem Weg zur ARGE gewesen, hatte er ihr weiter mitgeteilt und beteuert: "Ich war das nicht!" Schließlich habe er gewusst, dass sich in der Wohnung auf dem Oranierring Kinder aufhielten. "Ich bete, dass man den Täter ganz schnell findet und wegsperrt", versicherte er ihr weiter.

Aus den verlesenen SMS ging allerdings auch hervor, dass der Angeklagte sich selber bedroht fühlte. Er warf der Frau vor, ihr einen Auftragskiller auf den Hals gehetzt und 500 Euro "Kopfgeld" auf ihn ausgesetzt zu haben. Nachweislich hatte die Krefelderin sich zur Tat schon länger vor dem Angeklagten gefürchtet. Unter anderem hatte sie eine einstweilige Anordnung gegen ihn erwirkt, wie auch schon eine frühere Lebensgefährtin des Angeklagten, hatten Ermittlungen ergeben.

Erst vor kurzem wurde ein Urteil des Amtsgerichts rechtskräftig, in dem der 44-Jährige wegen Nötigung und Bedrohung der 20-Jährigen sowie wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch verurteilt wurde. Auch sie hatte aus Angst eine Anordnung erwirkt. An die hielt der Angeklagte sich allerdings nicht. Er trat die Tür ihrer Wohnung ein und bedrohte sie. Der Prozess wird am 6. Mai fortgesetzt.

(BL)
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