Bürgermonitor — der Check Videoüberwachung: "Ich würde mich irgendwie sicherer fühlen"

Krefeld · In unseren neuen Rubrik "Bürgermonitor" will Ihre Lokalredaktion Defizite und Missstände aufdecken, wir erinnern Politik, Ämter, Behörden und Verwaltung an Versprechen und behalten Zeitpläne im Auge. Diesmal geht es um Videoüberwachung in Krefeld.

Der Fall

Über eine Ausweitung der Videoüberwachung in Krefeld wird in der Politik intensiv nachgedacht. Ursache ist eine Entscheidung des Bundestags, der als Reaktion auf zahlreiche Gewalttaten den Weg für mehr Videoüberwachung freigemacht hat. "Wir werden unter anderem mit Blick auf die derzeitige Terrorlage nicht umhinkommen, künftig verstärkt auch Videokameras in Krefeld einzusetzen", so FDP-Fraktionsvorsitzender Joachim C. Heitmann. "Priorität hat für die FDP allerdings eine Aufstockung des Personals bei der Polizei."

Die Folgen

Kriminalitätsschwerpunkte in der Stadt sieht der Krefelder Polizeipräsident Rainer Furth nicht. "Die Anzahl der Straftaten am Ostwall und am Theaterplatz rechtfertigen keine Videoüberwachung", erklärte die Behörde in einer Stellungnahme. Gleichzeitig hat die Polizei ihr Konzept für die Innenstadt in den vergangenen Wochen umfassend ausgeweitet. Mit erhöhter Präsenz und gezielten polizeilichen Aktivitäten sollen "die Sicherheit weiterhin gewährleistet und das Sicherheitsgefühl verbessert" werden.

Die Reaktionen

Unterstützung erhalten die Liberalen von Sabine Weiermann: "Ich muss mehrfach am Tag den Theaterplatz überqueren. Immer wieder werde ich dort von alkoholisierten Gestalten angepöbelt", so die 74-Jährige. Ihr sei auf dem Weg in die City vor einigen Monaten das Portemonnaie aus der Tasche gestohlen worden. "Ich weiß nicht, ob es auf dem Theaterplatz war. Ich will niemanden verdächtigen. Aber ich habe so ein Gefühl." Die Seniorin ist für eine Kamera auf dem Platz: "Ich würde mich irgendwie sicherer fühlen."

Der neue Stand

Ein Parlamentsbeschluss aus der Bundeshauptstadt erleichtert in erster Linie privaten Betreibern das Installieren von Kameras in Einkaufszentren, vor Fußballstadien und auf Parkplätzen. Bei der Entscheidung über die Zulässigkeit von Videokameras erhalten Sicherheitsaspekte in Zukunft ein größeres Gewicht als bisher.

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