Krefeld Viel Zuspruch für den Krefelder Jugendbeirat

Krefeld · Mit einem neu gestalteten Event in der Kulturfabrik versuchten die Mitglieder des Krefelder Jugendbeirates andere Jugendliche für die Arbeit in diesem Forum für Jungen und Mädchen zwischen 14 und 21 Jahren zu begeistern.

 Frederic Koch, Lena Wagner, Johannes Floehr (von links).

Frederic Koch, Lena Wagner, Johannes Floehr (von links).

Foto: Strücken

In vier einstündigen Diskussionsforen zur Infrastruktur in Krefeld, Krefelder Weltoffenheit, Szenen, Treffs und Angeboten und jugendgerechtem Verhalten in Verwaltungsstrukturen sollten die Gäste zusammen mit anderen jungen Menschen aus Krefeld und sachkundigen Experten Ideen und Projekte entwickeln, deren sich der Jugendbeirat in den kommenden Monaten annehmen könnte.

Längst sind es nicht mehr Schulen und Jugendorganisationen, die Vertreter für zwei Jahre in den Beirat entsenden, der immerhin im Jugendhilfeausschuss des Rates der Stadt Krefeld Rede- und Antragsrecht besitzt. Mittlerweile können Jugendliche auch aus eigenem Antrieb sich um einen Platz bewerben. Sie brauchen auch nicht mehr über die volle Distanz mitzumachen. Eingebettet war die Veranstaltung in ein auf Jugendliche zugeschnittenes Rahmenprogramm aus Theaterstücken, Tänzen und Live-Musik.

Trotz des strahlenden Frühlingswetters war der Zuspruch groß, wie die beiden Schüler der Kaufmannschule Lena Wagner (18) und Frederic Koch (17) zufrieden feststellten. Die beiden kommissarischen Sprecher des Jugendbeirates zählten auf, dass es nicht einfach sei, im Zeitalter von Facebook herauszufiltern, welche Dinge die 15.000 Krefelder Jugendlichen wirklich bewegen. Dazu diene die Veranstaltung in der Kufa. "Wir sorgen in der Politik dafür, dass angesichts der demografischen Entwicklung mehr über Jugendliche nachgedacht wird", erklärten die Sprecher des Beirats.

Moderator Johannes Floehr führte mit flotten Sprüchen durch das Programm. Er versuchte, ein wenig zu provozieren: "Krefeld mag nicht die coolste Stadt sein, aber ihr könnt mithelfen, dass Krefeld das wird." Floehr schlug vor, der Beirat sollte auch die 9000 Krefelder Studenten mit ins Boot nehmen.

Auf einer Pinnwand konnten Jugendliche ihre Wünsche unzensiert festhalten. Man las unter anderem: Mehr Technik in Schulen, Schlaglöcher beheben, Kulturrucksack ab 14 Jahre, mehr Schüleraustausch, Überarbeitung der Busfahrpläne der Linien 047 und 076., Religionen kritisieren, ohne zu diskriminieren, Mc Donalds wieder eröffnen, weniger reden, mehr tun, mehr Parks für Jugendliche, gegen Sexismus und Homophobie, Schulen renovieren, bessere Fahrradwege - aber auch: Krefeld ist OK.

Mit dem Jugendrat der Stadt Ibbenbüren ist ein lebendiger Austausch entstanden. Die Ibbenbürener waren 40-köpfig mit einem Bus angereist. Sie überreichten dem überraschten Krefelder OB Frank Meyer, der die Veranstaltung eröffnet hatte, ein Ortsschild, das Krefeld als Jugendhauptstadt auswies.

(RP)
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