Krefeld Villa Waldhof: Stadt genehmigt die Sanierung des Denkmals

Krefeld · Das Gebäude im Jugendstil wurde vom Krefelder Unternehmer Josef Schilbers gebaut, der auch wesentlich an der Prägung des Bismarckviertels beteiligt war.

 Die Arbeiten an der Villa Waldhof an der Uerdinger Straße 254 in Bockum sind in vollem Gange.

Die Arbeiten an der Villa Waldhof an der Uerdinger Straße 254 in Bockum sind in vollem Gange.

Foto: NJ

Die Vorgeschichte ist aus zweierlei Gründen interessant: Die Villa Waldhof ist ein denkmalgeschütztes Gebäude aus der Zeit des Jugendstils, und es ist die wahrscheinlich erste Immobilie im Stadtgebiet, deren Sanierung mit Crowdinvesting finanziert wird (wir berichteten vor 17 Monaten).

Jetzt hat der Neu-Aufbau im Inneren begonnen. Das Willicher Unternehmen W. Paschertz Grundstücks GmbH restauriert das Objekt an der Uerdinger Straße 254. Dort entstehen in den nächsten Monaten acht Eigentumswohnungen in unterschiedlichen Größen für Familien, Paare oder Singles. Das Haus gehöre zur Krefelder Architektur-Geschichte: Es sei - wie auch die umliegenden Häuser - von dem Krefelder Unternehmer Paul-Josef Schilbers gebaut worden. Die Bauzeit war zwischen 1908 und 1910. Seit 1990 stehe es unter der Nummer 594 in der Denkmalliste der Stadt Krefeld. Schilbers habe in Krefeld als Investor und Bauherr eine große Rolle gespielt und sei maßgeblich an der Entstehung und Ausprägung des Bismarckviertels beteiligt gewesen, berichtet Christian Paschertz.

Die Baugenehmigung der Krefelder Behörden sei vor einigen Wochen gekommen, und "wir sind zufrieden mit dem Bau-Fortschritt. Die Abstimmungen mit den Krefelder Denkmalschutzbehörden habe gut funktioniert. "Wir haben gute Lösungen gefunden, um den modernen Wohnungszuschnitt zu ermöglichen und die alten Denkmalstrukturen zu berücksichtigen", erklärte Paschertz. Themen waren etwa Lösungen für die früheren Türhöhen oder die Fußleisten. Bleiben werden auch historische Details wie die Stuck-Ornamente an den Decken. Auf der anderen Seite musste teilweise der Schallschutz nach heutigen Bauvorgaben realisiert werden.

Alle Wohnungen in der so genannten "Waldhof-Villa" seien bereits vor Baubeginn verkauft worden. "Die Sanierung denkmalgeschützter Häuser ist aktuell eine der wenigen Möglichkeit, für die Baukosten eine staatliche Förderung zu bekommen - über die steuerliche Abschreibung", informierte Paschertz. Im Ergebnis haben die Käufer bei Eigennutzung und oder Vermietung über die ersten zehn Jahre eine wesentlich günstigere Situation, als wenn sie in einer vergleichbaren Lage zur Miete wohnen. Die Wohnungsgrößen bewegen sich zwischen 85 Quadratmeter Wohnfläche für die Wohnung Waldhof im Erdgeschoss bis zu 200 Quadratmeter für das zweigeschossige Penthouse Cracau. Letzteres erstreckt sich über einen Teil des Dachgeschosses, ergänzt durch einen darüber liegenden Atelier-Bereich, der über eine wohnungsinterne Treppe erreicht wird.

Die W. Paschertz Grundstücks GmbH hat sich unter anderem seit mehreren Jahren auf die Sanierung denkmalgeschützter Objekte spezialisiert.

(sti)
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