Leserforum Die Umstrittene Ju-Postkarte Wahlkampfidee der Jungen Union - Humor oder Beleidigung?

Krefeld · Wir haben unsere Leser aufgefordert, ihre Meinung zu der umstrittenen Postkarte der Jungen Union zu schreiben - das Echo war lebhaft, die Meinungen gehen weit auseinander.

Die Beurteilungen reichen von "widerwärtig" bis "humorvoll": Michael Kuhlmann, Krefeld: Ich bin CDU-Wähler und halte den Kandidaten Vermeulen für überzeugend. Die Karte der JU erinnert mich an das Niveau politischer Kampagnen im Deutschland der 1920-er Jahre. Sich derart erniedrigend über körperliche Handicaps eines politischen Gegners lustig zu machen, ist absolut widerwärtig.

Johannes Peters, Forstwald: Diese Form des "Wahlkampfes" der JU ist nicht nur erlaubt, sondern meiner Meinung nach ausdrücklich erwünscht. Die Stadt ist zuplakatiert mit den Konterfeis aller OB-Kandidaten, vom Hocker reißt mich dabei keines. Da hebt sich diese Postkarte doch freundlich-deutlich ab.

Ruth Litsch, Krefeld: Ich liebe Karikaturen, verstehe die Karte als solche und finde sie entzückend komisch und lustig! Die Kilos sind Herrn Meyer nunmal nicht wegzuzaubern! Herrlich!

Fritz-Joachim Kock, Willich: Diese "Wahlwerbung" ist in ihrer herabwürdigenden Schlichtheit einfach nur spätpubertär. Nicht zum Schmunzeln, schon gar nicht zum Lachen - nur lächerlich. Die JU hat offensichtlich den Schaden erkannt, den sie damit angerichtet hat, wenn sie behauptet, der CDU-Kandidat habe davon nichts gewusst. Wenn es so wäre, wäre das nicht weniger peinlich. Karl-Heinz Nauen, Krefeld: Mit Verwunderung lese ich Ihre Artikel zu der Postkarte der JU. Haben wir eigentlich keine anderen Sorgen, dass sich Menschen über so etwas aufregen können? Es ist doch "Wahlkampf". In anderen Ländern wie Großbritannien oder den USA kräht kein Hahn nach so etwas. Die Karte ist gut gelungen und bringt Abwechslung in den langweiligen Wahlkampf. Rosemarie Krauß, Krefeld: Abstoßend, verletzend, diskriminierend und arrogant! Wer sich im Wahlkampf solcher Mittel aus der "untersten Schublade" bedient und nicht weiß, was Menschenrechte bedeuten, der hat an der Spitze einer Stadtverwaltung nichts zu suchen.

Werner Matzen, Krefeld: Die Postkarte ist doch sehr schön, und wer in dem etwas dicklichen Herren links "Mensch Meyer" erkennen will, braucht sehr viel Phantasie.

Dieter Brenner, Krefeld: Und grüßen Sie, Herr Vermeulen, mir "Ihre" Junge Union, die auf einer Wahlkampfkarte einen korpulenten Frank Meyer einem schlanken CDU-Mann gegenüberstellt. Da hat auch Ihre Nachwuchsorganisation einmal mehr im wahrsten Sinne des Wortes "ganz dick aufgetragen". Zu Ihrer Wahlkampfstrategie kann ich nur sagen: "Mensch Meyer, Herr Vermeulen!"

Dr. Friedrich Reinhold, Krefeld: Sich über die Körperfülle eines Kandidaten lustig zu machen ist bereits ein Niveau unterster Schublade, diese dann auch noch mit der Eignung für das Amt in Verbindung zu bringen eine Unverschämtheit. Im Übrigen: Die Karikatur von Herrn Kathstede als Marionette von Herrn Fabel bezog sich auf ein konkretes Verhalten der beiden Personen und stellte keine persönliche Verunglimpfung dar! Robert Hoersch, Krefeld: Hallo Redakteure, Redakteurinnen, als RP für mich einige Nummern zu groß aufgemacht. Hans-Dieter Kuchta, Krefeld: Endlich macht Politik wieder Spaß. Ganz plötzlich merkt man, dass in Krefeld eine Wahl stattfindet, und sogar eine sehr interessante.

Dieter Arenz, Krefeld: Habe heute Morgen schmunzeln müssen, über das Thema Schlanker Haushalt für Krefeld. Es ist witzig und darf auch erlaubt sein. Weiter so JU Krefeld. Jung, dynamisch, sportlich, humorvoll und erfolgreich.

Tobias Robl, Kempen: Politik darf nicht verklemmt sein, sondern muss sowas (Karikatur!) vertragen können. Die Junge Union ist eine eigenständige politische Vereinigung und versteht sich als Antrieb der CDU durch die junge Generation.

Gertrud Tekolf, Krefeld: Ich finde die Postkarte geschmacklos - von Niveau keine Spur.

(vo)
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