Krefeld Wie Dante Alighieri nach Krefeld kam

Krefeld · Seit anderthalb Jahren steht die überlebensgroße Bronzestatur von Dante Alighieri (1265-1321) zwischen Mediothek und Theater - wie ein Wächter der Künste. Die Dante-Gesellschaft in Krefeld hat nach Jahrzehnten der Suche nach einem würdigen Platz eine Lösung gefunden und dabei Unterstützung von der Krefelder Denkmalstiftung erhalten.

Um Dante gibt es viele Geheimnisse. Es ist nicht einmal bekannt, wie er ausgesehen hat. "Diese Abbildung ist aber verbindlich", hat Hans Bungarten von der Deutschen Dante-Gesellschaft (DDG) bei der Aufstellung gesagt. Diese Bronze ist der zweite Guss einer Statue in Mailand und seit dem Dante-Jubiläumsjahr 1965 in Krefeld. "Es ist die einzige überlebensgroße Statue nördlich der Alpen", sagt Bungarten. Nach Krefeld sei sie gekommen, weil größere Städte wie München oder Köln abgewunken haben. Das scheint das Schicksal der Dantianer zu sein. Denn auch die Gesellschaft kam auf diese Weise nach Krefeld, erzählt Bungarten: 1947 saß der damalige Büchereileiter Friedrich Schlüter im Zug und kam mit einem Mitreisenden ins Gespräch - ein Professor Götz aus Leipzig, Präsident der Dante-Gesellschaft, die ihren Sitz seit der Gründung 1860 in Weimar hatte. "Der Professor klagte über die Reglements in Weimar, darüber dass die Kommunisten der Gesellschaft keine Tagung erlaubten", berichtet Bungarten. "Schlüter sagte: Dann kommen Sie doch nach Krefeld." So fand noch im selben Jahr die erste Nachkriegstagung der DDG 1947 in Krefeld statt. Und turnusgemäß alle drei Jahre. Seit zwei Jahren ist der DDG-Sitz wieder in Weimar, aber 2016 wird die Jahrestagung in Krefeld abgehalten.

(ped)
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