Krefeld Wie Studenten Lohengrin sehen

Krefeld · Das Theater hat für Studenten der Hochschule einen Plakatwettbewerb ausgelobt. Jetzt steht fest, mit welchem Plakat die Bühnen für die Wagner-Oper "Lohengrin" werben werden. Wir zeigen eine Auswahl der Entwürfe.

 Daria Kyreyeva und Marvin Katrinski haben das Siegerplakat entworfen: Hier steht die weibliche Hauptfigur Elsa kopf.

Daria Kyreyeva und Marvin Katrinski haben das Siegerplakat entworfen: Hier steht die weibliche Hauptfigur Elsa kopf.

Foto: Carola Puvogel

Am Ende war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen zwei starken Entwürfen: Beim Plakatwettbewerb für die Opern-Inszenierung "Lohengrin", die im April im Krefelder Theater Premiere feiert, setzten sich die beiden Studenten der Hochschule Niederrhein, Daria Kyreyeva und Marvin Katrinski, mit ihrer Interpretation des Themas durch. Einstimmig entschied sich die Jury für den Entwurf, der die weibliche Hauptfigur "Elsa" in den Fokus nimmt.

Die zarte Figur wurde von den Studenten auf den Kopf gestellt, ein Moment der Leichtigkeit ist mit zarten Federn, die zu Boden sinken, eingefroren. Als Kontrast und Hinweis auf den politischen Hintergrund der Oper wählten die Wettbewerbssieger eine Frakturschrift für den Schriftzug "Lohengrin". Der hellblaue Hintergrund des Plakats soll zusätzliche Kontraste schaffen und das zarte und jugendhafte Wesen der Elsa unterstreichen. Der Lohn für den gelungenen Entwurf ist ein Preisgeld von 500 Euro, aber viel wichtiger ist, dass das Gewinnerplakat bald in ganz Krefeld großformatig zu sehen sein wird - als offizielles Werbemotiv für den Lohengrin.

 Platz zwei des Wettbewerbs. Das Plakat zeigt das Motiv des Schwans - und dass die Geschichte mit einem großen Knall enden wird.

Platz zwei des Wettbewerbs. Das Plakat zeigt das Motiv des Schwans - und dass die Geschichte mit einem großen Knall enden wird.

Foto: Carola Puvogel
 Die Feder ist einerseits klassisches Symbol für den Schwan. Sie steht aber auch im übertragenen Sinn für die Poesie der Oper.

Die Feder ist einerseits klassisches Symbol für den Schwan. Sie steht aber auch im übertragenen Sinn für die Poesie der Oper.

Foto: Carola Puvogel
 Hier geht es um den Inhalt: Lohengrin darf nicht erkannt werden, daher fehlen die Augen. Elsa darf nicht fragen, deshalb hat sie keine Lippen.

Hier geht es um den Inhalt: Lohengrin darf nicht erkannt werden, daher fehlen die Augen. Elsa darf nicht fragen, deshalb hat sie keine Lippen.

Foto: Carola Puvogel
 Dieser Entwurf zeigt politischen Hintergrund: Geschwärzte Textpassagen verweisen auf die Zensur. Wagner war nach der 1848er Revolution im Exil.

Dieser Entwurf zeigt politischen Hintergrund: Geschwärzte Textpassagen verweisen auf die Zensur. Wagner war nach der 1848er Revolution im Exil.

Foto: Carola Puvogel
 Die große Hochzeitsszene in der Oper: Das Plakat zeigt die Suche des Volkes nach einem, der sie führt: Alle blicken in eine Richtung zu ihm auf.

Die große Hochzeitsszene in der Oper: Das Plakat zeigt die Suche des Volkes nach einem, der sie führt: Alle blicken in eine Richtung zu ihm auf.

Foto: Carola Puvogel

Insgesamt 20 Studenten der Hochschule Niederrhein hatten 16 Entwürfe eingereicht. Nach der Präsentation zog sich die Jury, bestehend aus Seminarleiter Professor Erik Schmid, Dekanin Nora Gummert-Hauser, Operndirektor Andreas Wendholz sowie dem Theaterintendant Michael Grosse, kurz zurück, um ihre Favoriten zwischen den verschiedenen Plakaten auszumachen. Für Grosse war die Sache schnell klar: Der Siegerentwurf habe Poesie und passe perfekt zur Musik, zur Stille im Vorspiel der Oper, dem Zeit-anhaltenden. Der Intendant zeigte sich bewegt darüber, wie intensiv alle Studierenden sich mit dem Lohengrin auseinandergesetzt hatten. Zum Dank lud er die Seminarteilnehmer zur Generalprobe der Oper ein.

(RP)
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