Krefeld Wimmers Werke in der Alten Post

Krefeld · Der Bildhauer, Gold- und Silberschmied erwarb einen Ruf als Professor der Krefelder Werkkunstschule und als Künstler, der mit seinen Arbeiten in den Weltausstellungen in Brüssel und Montreal zu sehen war. Nun stellt Kunst und Krefeld eine Werkschau aus

 Hein Wimmer nahm an zwei Weltausstellungen teil. Der Verein Kunst und Krefeld widmet ihm eine Ausstellung.

Hein Wimmer nahm an zwei Weltausstellungen teil. Der Verein Kunst und Krefeld widmet ihm eine Ausstellung.

Foto: Kunst und Krefeld

Der Bildhauer, Gold- und Silberschmied Hein Wimmer unterrichtete ab 1949 an der Krefelder Werkkunstschule. In der Zeit von 1965 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1967 lehrte er als Professor. Darüber hinaus nahm er an den Weltausstellungen in Brüssel (1958) und Montreal (1967) teil. Der Verein Kunst und Krefeld erinnert an den Künstler mit einer Ausstellung, die am Sonntag, 5. März, eröffnet wird. Die Schau zeigt anhand von Originalen, Fotos, Skizzen, Entwürfen und Modellen einen Ausschnitt aus dem umfangreichen Gesamtwerk Wimmers, der zu den bedeutendsten Schöpfern auf dem Gebiet der Sakralkunst des 20. Jahrhunderts in Deutschland zählt.

 Sakrale Kunst gehörte zu den Schwerpunkten der künstlerischen Arbeit des 1986 verstorbenen Lehrers der Werkkunstschule Krefeld, Hein Wimmer.

Sakrale Kunst gehörte zu den Schwerpunkten der künstlerischen Arbeit des 1986 verstorbenen Lehrers der Werkkunstschule Krefeld, Hein Wimmer.

Foto: KuK

Die Arbeiten des im Leverkusener Stadtteil Küppersteg geborenen Künstlers sind von großer Schönheit und Übereinstimmung der Form und Funktion und zeigen eine charakteristische Formen- und Symbolsprache. Die Kunstwerke aus Edelmetallen sind kostbar mit Steinen, Elfenbeinschnitzereien und farbigen Emailornamenten ausgestattet. Neben sakraler Kunst gestaltete er auch profane Objekte: darunter sind zum Beispiel die Amtskette des Krefelder Oberbürgermeisters, das Stadtwappen am Rathaus, den Ehrenring und die Ehrenplakette der Stadt Krefeld. Vor gut einem halben Jahrhundert erhielt Wimmer die Thorn-Prikker-Plakette.

Hein Wimmer studierte vor dem Zweiten Weltkrieg als Meisterschüler von Ernst Riegel an den Kölner Werkschulen und gehörte dem Künstlerkreis rund um Pfarrer Augustinus Winkelmann in Marienthal bei Wesel an. Beeinflusst vom rheinischen Spätexpressionismus schuf er im Alter von 27 Jahren 1929/30 den versilberten Tabernakel für die Klosterkirche von Marienthal, der von allen Seiten mit figürlichen Darstellungen gestaltet ist.

Die Arbeit als Bildhauer und Goldschmied im eigenen Atelier in Köln kam durch den Krieg zum Erliegen, es folgten Jahre als Soldat und in russischer Kriegsgefangenschaft. 1948 kehrte Wimmer zurück und setzte seine künstlerische Tätigkeit fort. Der Wiederaufbau und Neubau von Kirchen in Nordrhein-Westfalen erforderte neue Ausstattungen mit liturgischem Gerät. In Zusammenarbeit mit bekannten Architekten entstanden zahlreiche Arbeiten, darunter ganze Ensembles mit Altären, Kreuzen, Tabernakeln, Monstranzen, Reliquienschreinen, Kelchen und Leuchtern. In Krefeld sind seine Werke in St. Hubertus im Kliedbruch und St. Franziskus im Bismarckviertel zu finden, darüber hinaus in zahlreichen Kirchen in Köln, Münster, Trier, am Niederrhein, in Westfalen, Norddeutschland und im Ausland.

Die Ausstellung wird kuratiert von den Enkeln Hein Wimmers, dem Kölner Architekten Matthias Weber und der Kulturmanagerin Caroline Maria Weber. Sie ist vom 5. März bis 23. April an der Steinstraße 7 zu sehen. Vernissage ist am 5. März, 11.30 bis 16 Uhr.

(sti)
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