Krefeld Wo die Kultur bis 2018 sparen soll

Krefeld · Ein Fachausschuss berät am Dienstag, 21. April, über Kürzungen in Kultur und Denkmalschutz im Haushaltssicherungskonzept.

Die Eintrittspreise in den Museen sollen, wie berichtet, steigen und die Kosten städtischer Institute gedrosselt werden. Aber die - bereits um zehn Prozent gekürzten - Zuschüsse für die freien Kulturschaffenden sollen nicht weiter eingedampft werden: So sieht es das Haushaltssicherungskonzept (HSK), das für 2015 bis 2018 entworfen worden ist, für Kultur und Denkmalschutz vor. In der nächsten Sitzung des Fachausschusses am Dienstag, 21. April, wird das Konzept für Kultur- und Denkmalbereich gesondert beraten. Die Fraktion "Die Linke" hatte den Antrag gestellt, alle Posten neu zu diskutieren, "um möglichst viele Kürzungen aus dieser Liste aus dem HSK herauszunehmen und durch Mehreinnahmen an anderer Stelle gegenzufinanzieren".

Das steht im Entwurf:

Durch den Verkauf von Büchern aus einem Nachlass, sollen in den Jahren 2015 und '16 jeweils 500 Euro eingenommen werden.

Bereits im vergangenen Jahr hatte das Büro seine Mittel um 20 000 Euro gekürzt, vor allem durch Abstriche bei eigenen sowie den Veranstaltungen von Kresch-Theater und Fabrik Heeder. Diese Kürzung soll bis 2018 beibehalten werden.

Die Verleihung kostet jeweils 13 000 Euro. Bereits 2013 hatte der Stadtrat beschlossen, den Preis nur noch alle zwei Jahre (in den geraden Kalenderjahren) zu vergeben. Für dieses Jahr und für 2017 bleiben jeweils 13 000 Euro im städtischen Topf; Sponsoren und Drittmittel sollen in den Jahren dazwischen einspringen und die Kosten übernehmen.

Abonnements von Fachzeitschriften und Loseblattsammlungen für die Kunstmuseen und Burg Linn sollen gekündigt werden. Einsparung pro Jahr: 2752 Euro.

Die beiden bisher einzeln geführten Kinder- und Jugendensembles sollen zu einem zusammengefasst werden. Das bringt eine Ersparnis von 12 000 Euro bei den Personalkosten. Das Angebot der Schule wird dadurch nicht eingeschränkt.

Die Jahresgebühr für das Musiktheater der Musikschule soll angehoben werden: Von 228 Euro in diesem Jahr auf 250 ab dem kommenden Schuljahr, und in den folgenden zwei Schuljahren je 270 Euro kosten. Auch der Unterricht soll teurer werden. Die Verwaltung arbeitet zurzeit noch an einem Vorschlag.

Im vergangenen Jahr waren die vertraglichen und freiwilligen Zuschüsse für freie Träger gekürzt worden - mit der Option, ab 2015 weiter zu kürzen. Die Verwaltung regt eine Fortschreibung an, keine weitere Kürzung. Das bekommen die Träger bis 2018 pro Jahr: Kulturfabrik 72 985 Euro, Krefelder Musiker Initiative (KMI) als Miete für den Bunker am Löschenhofweg 7000. Diese Zuschüsse sind vertraglich festgelegt. Freiwillige Zuschüsse gehen an: Werkhaus 22 984 Euro; Theater am Marienplatz (TAM) 13 071 Euro; Krefelder Kunstverein 11 056 Euro; Verein Niederrhein 5148 Euro; Verein für Heimatkunde 5156 Euro; Werkhaus (Südbahnhof) 31 185 Euro; Initiative Folklorefest 8910 Euro. Die Zuschüsse fürs Frauenkulturbüro und "Kunst in Krefeld" sind gestrichen. Insgesamt sind das Zuschüsse von 224 176 Euro.

Von der Erhöhung der Eintrittspreise in den Kunstmuseen, im Deutschen Textilmuseum und Burg Linn (wie berichtet) und höheren Entgelten für die Musikschule sollen ab 2016 jährlich 38 200 Euro mehr eingenommen werden.

In der Abteilung Denkmalschutz wird ein Mitarbeiter im September 2017 pensioniert. Die Stelle soll nicht wieder besetzt werden. Das bedeutet ein Plus von 20 000 Euro im Jahr 2017 und von 60 000 Euro im Jahr 2018.

Außerdem sollen Zuschüsse für private Denkmalpflegemaßnahmen von 20 000 Euro auf Null zurückgefahren werden.

(RP)
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