Krefeld Wo Hilfsbereite ihre Aufgaben finden

Krefeld · Allmählich wird sie in Krefeld bekannter: "Helfende Hände" heißt die Initiative, die seit fünf Monaten als Verein eingetragen ist und sich für Flüchtlinge, Obdachlose und andere Bedürftige einsetzt. "Wir sind die erste Anlaufstelle für zahlreiche Hilfsbereite, die sich im Zuge der Flüchtlingswelle bei Stadt und Flüchtlingsrat gemeldet haben, deren Hilfe aber nicht abgefragt wurde", erläutert die 1. Vorsitzende, Martina Deselaers.

 Bei den "Helfende Händen" engagieren sich Menschen, die sich zu Beginn der Flüchtlingswelle bei Stadt und Flüchtlingsrat gemeldet hatten, deren Hilfe aber nicht abgefragt wurde. Im Bild der Vorstand mit (v.l.): Andrea Vins, Martina Deselaers, Anja Richte und Petra Engelberts (es fehlt: Martin Cremers).

Bei den "Helfende Händen" engagieren sich Menschen, die sich zu Beginn der Flüchtlingswelle bei Stadt und Flüchtlingsrat gemeldet hatten, deren Hilfe aber nicht abgefragt wurde. Im Bild der Vorstand mit (v.l.): Andrea Vins, Martina Deselaers, Anja Richte und Petra Engelberts (es fehlt: Martin Cremers).

Foto: Helfende Hände

Der heute rund 50 Mitglieder starke Verein ist seit August vergangenen Jahres aus einer ständig wachsenden Facebook-Gruppe entstanden. Einmal im Monat kommen die Mitglieder zum Stammtisch in der Großmarktkantine zusammen, um zu besprechen, welcher aktuelle Bedarf besteht und welcher Schwerpunkt behandelt werden soll. Inzwischen haben die "Helfenden Hände" wichtige Erfahrungen gesammelt: "Wir haben beispielsweise festgestellt, dass man zu Obdachlosen keinen direkten Zugang findet, weil sie von Unbekannten nichts annehmen. So haben wir Kontakt mit der Obdachlosenhilfe aufgenommen, über die wir den Betroffenen aus unserem Lager Kleidung und Decken zur Verfügung stellen", berichtet Andrea Vins, die 2. Vorsitzende des Vereins.

Ende vergangenen Jahres hat die Hilfsinitiative mit Facebookfreunden im Jugendheim Funzel in Gartenstadt ein Weihnachtsfest für Flüchtlingsfamilien mit Musik, Tanz, Essen und Geschenken in mehr als 200 Schuhkartons organisiert. "Die Präsente kamen von Privatleuten, und das Uerdinger Prinzenpaar hatte uns nach seinem Weihnachtskegeln 2015 immerhin 1300 Euro gespendet", berichtet die Vorsitzende. Das Fest in der Funzel wurde übrigens am 10. Dezember wiederholt.

Seit dem vergangenen Jahr haben Ehrenamtler der "Helfenden Hände" unter anderem ein Fahrradtraining für Flüchtlingskinder und ein Minigolfturnier organisiert. Außerdem haben einzelne Helfer mit Flüchtlingsgruppen den Flachsmarkt in Linn oder den Freizeitpark in Kevelaer besucht.

Regelmäßig sind die Ehrenamtler in zwei Begegnungscafés - im Café Sarah am Corneliusplatz und im Café Ue an der Uerdinger Oberstraße - Ansprechpartner für Probleme bei der Wohnungs- und Arbeitsuche, bei Abrechnungen oder bei Ämtergängen. Die "Helfenden Hände" stehen in Kontakt zum Oberbürgermeister, zum Flüchtlingskoordinator und zum Flüchtlingsrat, zur IHK und zu Hilfsorganisationen auch in anderen Städten.

Weil die meisten Flüchtlinge inzwischen in Wohnungen untergebracht werden konnten, wollen die "Helfenden Händen" ihren Schwerpunkt im kommenden Jahr auf die Integrationsarbeit in den Bereichen Sprache, Arbeit, Wertevermittlung und Kultur legen. Dafür wird ihnen im Dreigenerationenhaus an der Gladbacher Straße ein Schulungsraum beispielsweise für Sprachtraining, Handarbeitsgruppen und allgemeine Begegnungen zur Verfügung gestellt.

Kontakt über Fax 02151-1583857; E-Mail: kontakt@helfende-haende-krefeld.de; Internet: www.helfende-haende-krefeld.de

(RP)
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