Fotos Wochenmärkte in Krefeld: Das sagen die Händler
Hohe Standgebühren, schlechte Parkmöglichkeiten und große Konkurrenz durch Supermärkte – nach Ansicht der Händler auf dem Westwall-Markt sind die Gründe für sinkende Umsatzzahlen vielfältig.
Selamis Hallaçoglu verkauft an seinem Stand Gemüse. "Markt ist Kultur", findet er. Für ihn ist es besonders in den Wintermonaten schwer. "Wenn es kalt ist, gehen die Leute einfach lieber im Supermarkt einkaufen."
Marion Krüger verkauft an ihrem Stand für die Firma "Klaus Hebel" Kräuter, Tee und Gewürze. "Es müssen mehr Händler auf den Markt, ein vielfältigeres Angebot. Deshalb fände ich es gut, wenn die Regeln in dieser Hinsicht gelockert würden."
Fischhändler Bodo Kessels findet: "Der Markt muss besser sortiert werden, die Kunden verlaufen sich zwischen Textilständen und Frischwaren. Stoffe und Ähnliches gibt es hier nun wirklich schon genug. Um den Markt attraktiver zu machen, müssen vor allem bessere Parkmöglichkeiten geschaffen werden."
Josef Schneider hätte gerne mehr Unterstützung von der Stadt. "Um Lücken zu füllen, könnte die Regelung, mehr Nicht-Lebensmittelstände zuzulassen, sinnvoll sein. Wenn die Händler in Krefeld aber weiterhin so hohe Gebühren zahlen müssen, werden trotzdem keine neuen fliegenden Händler kommen. Meiner Meinung nach wäre es außerdem viel wichtiger, wegfallende Obst-und Gemüsestände adäquat zu ersetzen. Und bessere Parkmöglichkeiten zu schaffen."
Diese Verkäuferin am Textil-Stand der Firma Dresen sieht vor allem die Supermärkte als Grund für den Rückgang der Besucherzahlen auf den Märkten. "Mittlerweile wird auch in den Discount-Supermärkten alles angeboten. Früher gab es dort nur Lebensmittel. Für die Wochenmärkte ist das nicht gut."
Rainer Wiesberg leidet unter den Rahmen-Bedingungen am Westwall. "Ich bin der Meinung, dass man Lebensmittel und Textilwaren klar voneinander trennen sollte. Dann können die Marktbesucher gezielt einkaufen gehen. Hier am Westwall ist es ein großes Problem, dass überall Schlaglöcher sind. Dadurch entstehen bei Regen große Pfützen, die für Händler und Besucher gleichermaßen unangenehm sind."
Die beiden Verkäufer am Stand der Famillie Thees sind der Meinung: "Es gibt schon genug Nicht-Lebensmittel-Stände. Das ist nicht das Problem. Hier am Westwall ist der Markt zu sehr entzerrt, die Parkmöglichkeiten sind schlecht und die Konkurrenz duch Discountmärkte groß."
Klaus Lennartz verkauft Landwirtschaftsprodukte wie Kartoffeln. Er ist skeptisch, ob mehr Nicht-Lebensmittel-Stände den Markt attraktiver machen. "Es ist in Ordnung, durch die neue Regelung Lücken auf den Märkten zu füllen. Das ist zumindest eine optische Verbesserung, ob die Leute das annehmen, ist aber nochmal eine ganz andere Frage. Viele unserer Kunden sind Rentner. Für Berufstätige ist der Einkauf im Supermarkt häufig praktischer. Und wenn man sein Leben lang dort eingekauft hat, wird sich das auch nicht ändern, wenn man selbst mal in Rente geht."