Einpersonen-Haushalte im Trend Wohnen in Krefeld im Jahr 2030

Krefeld · Die Stadt hat jetzt einen Handlungsleitfaden erarbeitet, wie sich das Krefelder Zentrum bis zum Jahr 2030 im Rahmen des Stadtumbaus West verändern soll. Der Trend allerdings gehe immer mehr zu kleineren und älteren Haushalten.

 Durch Neubauten wie die Ostwall-Passage wird das Zentrum nachhaltig belebt werden.

Durch Neubauten wie die Ostwall-Passage wird das Zentrum nachhaltig belebt werden.

Foto: Lammertz, Thomas

In der Krefelder Innenstadt leben mehr als 30.000 Menschen — nicht nur Junge, sondern auch Paare, Ältere und Familien, die die guten Verkehrsanbindungen und das Angebot an Schulen schätzen. Was fehlt, sind barrierefreie Wohnungen; auch das Angebot an einem kindgerechten Umfeld ist ausbaufähig, und Wohnungen mit hohem Komfort für Gutsituierte sind auch nur selten in der Innenstadt zu finden. Die Stadt hat jetzt einen Handlungsleitfaden erarbeitet, wie sich das Krefelder Zentrum bis zum Jahr 2030 im Rahmen des Stadtumbaus West verändern soll.

Der Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT NRW) prognostiziert für Krefeld in den nächsten Jahren einen leichten Bevölkerungsrückgang. Der Trend allerdings gehe immer mehr zu kleineren und älteren Haushalten; damit bleibt die Wohnungsnachfrage in der City mindestens stabil. Die Folge: Die Altersgruppe der über 55-Jährigen nimmt deutlich zu. Mehr als 17 000 Ältere wird es nach der Berechnung der IT NRW bis zum Jahr 2030 geben, die Zahl der 40- bis 55-Jährigen dagegen reduziere sich um mehr als 18 000 Bewohner.
Die Stadt will mehr Angebot für Wohnen im Alter schaffen, teils barrierefrei mit Betreuung. Das Angebot für Singles und Paare zwischen 55 und 65 Jahre müsse steigen, auch für die, die einen hohen Anspruch an den Komfort haben. Die klassische Kleinfamilie befindet sich dagegen auf dem Rückzug, vor allem Familien mit älteren Kindern. Trotzdem müsse auch familiengerechtes Wohnen entstehen. Große Haushalte mit mehr als vier Personen werden immer weniger, die Nachfrage an großen Wohnungen dagegen bleibe, für solche mit hohem Einkommen. Junge Bezirke in der Innenstadt sind nach Angaben der Stadt die vier Wälle, der Südring und der Bereich Stadtgarten/Drießendorf. Die Vorschulkinder werden nur fünf Prozent der Innenstadt-Bevölkerung ausmachen, fast jeder Sechste ist im Rentenalter.

Besonders hoch ist die Nachfrage nach Wohnungen mit Balkon und/oder Garten, weil das nur fünf Prozent aller Wohneinheiten in der Innenstadt bieten. Dafür hat fast die Hälfte aller Wohnungen weder das eine noch das andere. Deswegen sollen bis zum Jahr 2030 in den Blockbauten grüne Oasen entstehen: Dachterrassen oder Urban Gardening, Aufenthalts- und Sitzmöglichkeiten, Fahrradwerkstätten, farbige Wandgestaltung, Strom-Zapfanlagen für Autos und E-Bikes und Nutzung leerstehender Gewerbeflächen für Spiel- und Sportanlagen sind einige der Beispiele, wie die Innenstadt fürs Wohnen aufgewertet werden kann.

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Foto: Hochschule Niederrhein

Dass die Innenstadt sich verändert, zeigt sich vielerorts: Auf dem alten RWE-Gelände entsteht ein Seniorenheim inklusive Parkanlage, der Stadtgarten wird nach historischem Vorbild hergerichtet, die Neusser Straße wird umgestaltet. Mit den Neubauten Ostwall-Carree, Ostwall-Passage, Volksbank, Friedrichsplatz und dem Ärztehaus Luisenplatz wird das Zentrum belebt, durch Primark und Toys 'R' Us sind erst kürzlich große Ketten an die Rheinstraße gezogen.

(RP)
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