Krefeld Wohnquartier am Zoo: Neuplanung in Sicht

Krefeld · Nachdem sich CDU und SPD gegen die zu dicht geplante Bebauung westlich des Zoos ausgesprochen haben, ließen sich betroffene Anwohner auf Einladung von Ratsherr Manfred Läckes über die gelungene Bebauung in Gartenstadt informieren.

 Wohnstätte-Architekt Marcel Füser (4.v.l.) erläuterte Anliegern der Schönwasserstraße Architektur und Funktion der Punkthäuser in Gartenstadt.

Wohnstätte-Architekt Marcel Füser (4.v.l.) erläuterte Anliegern der Schönwasserstraße Architektur und Funktion der Punkthäuser in Gartenstadt.

Foto: Dirk Kamp

In der erregten Diskussion um die geplante Bebauung zwischen Schönwasser-, Tiergarten-, Violstraße und Glockenspitz (B-Plan 797) in Bockum konnten sich betroffene, sehr verärgerte Anlieger jetzt über das gelungene Beispiel einer Neubebauung in Gartenstadt informieren lassen.

Nach der Überarbeitung des B-Plans 797 hatten sich Anwohner aus dem betroffenen Bereich, wie berichtet, einer Planung rund um den Richtfunkturm der Telekom gegenüber gesehen, nach der ein 150 Meter langer, bis zu 14 Meter hoher und 34 Meter tiefer Gewerbebau den Häusern an der Schönwasserstraße das Sonnenlicht und die Belüftung nehmen würde. Um die Dimensionen erkennbar zu machen, hat Anwohner Rainer Bardenberg ein maßstabsgetreues Modell der vorgesehenen Bebauung erstellt. CDU-Ratsherr Manfred Läckes und sein SPD-Ratskollege Jürgen Hengst haben nach einem Blick auf dieses Modell dafür gesorgt, dass ihre beiden Fraktionen gegenüber dem Viersener Investor die Planung ablehnten und sich für eine offenere Bebauung aussprachen.

Auf Einladung von Läckes informierten sich Anlieger der Schönwasserstraße nun in Gartenstadt über das Projekt der Wohnstätte AG, die dort nach neuestem Baurecht attraktive Bauten errichtet hat, das neben sieben Punkthäusern auch einige Doppelhäuser und Reihenhauszeilen mit insgesamt rund 100 Wohnungen umfasst. Der verantwortliche Wohnstätte-Architekt Marcel Füser, erläuterte bei dem Treffen das Gartenstadt-Projekt, um die Frage "Wie geht man behutsam mit der Nachbarschaft um, wenn man ein neues Quartier errichtet?" zu beantworten.

Charakteristisch für den Stil eines Punkthauses sind ein mehr oder weniger quadratischer Grundriss, Flachdach und die Anordnung der Wohnungen um ein zentrales Treppenhaus. Durch die weiten Abstände zueinander wirken die zehn Meter hohen Gebäude nicht mehr erdrückend wuchtig.

Für den Bebauungsplan 797 ist nun an eine durch den Richtfunkturm unterbrochene viergeschossige Gewerbebebauung mit Wohnungen im obersten Stockwerk zur Glockenspitz hin gedacht. An der Violstraße soll eine Reihenhausbebauung als Lärmschutzriegel dienen. Die Höhe der Einzelbauten soll zu der Altbebauung an der Schönwasserstraße abnehmen. Für die Neuplanung könnten die Punkthäuser als architektonische Vorlage dienen, war die einhellige Meinung der Anwohner. Allerdings müssten sie aufgelockert über das Bauareal verteilt werden.

Inzwischen wurde die Verwaltung angewiesen, ein Verkehrskonzept für die Violstraße zu entwickeln. "Für mich hat Priorität, dass dort Häuser und Gewerbeflächen entstehen, die wirtschaftlich, aber auch ästhetisch sind", erklärte Ratsherr Manfred Läckes. "Diese sollten nicht nur für Grünflächen und Spielplätze, sondern auch für Stellflächen reichlich Platz lassen."

(oes)
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