Krefeld Zerstörtes Ruhebank-Idyll im Hülser Bruch

Krefeld · Heinrich Göbels aus Oppum ist der Mann, der seit Jahren die von ihm in Eigeninitiative angelegte hübsche Ruhezone am äußersten Nordrand des Bruchs pflegt. Jetzt musste er erleben, dass neben der Umrandung auch die Bank zerstört wurde.

 Enttäuscht und verärgert zeigt Heinrich Göbels die zerstörte Bank. Mit Liebe und Fleiß hatte er die Ruhezone am Nordende des Lookdyks zu einem Picknick-Plätzchen gestaltet und pflegt sie seit Jahren.

Enttäuscht und verärgert zeigt Heinrich Göbels die zerstörte Bank. Mit Liebe und Fleiß hatte er die Ruhezone am Nordende des Lookdyks zu einem Picknick-Plätzchen gestaltet und pflegt sie seit Jahren.

Foto: Thomas Lammertz

Jeder, der durch das Naturschutzgebiet "Waldwinkel" im äußersten Norden des Hülser Bruchs spaziert, kennt die Ruhebank auf dem leicht erhöhten Standpunkt mit dem wunderbar weiten Blick über die Felder in Richtung Niep. Besonders bemerkenswert ist die Ausstattung der kleinen Ruhezone mit Baumstümpfen, auf denen man mitgebrachte Imbisse und Getränke für ein Picknick abstellen kann. Zum Schutz gegen Regen und Vogeldreck hat jemand stählerne Abdeckungen angefertigt. Und zur optischen Aufwertung hat er das kleine Areal mit Ästen abgesteckt und dahinter Blumen gepflanzt.

Dieser jemand ist der 80-jährige Heinrich Göbels. "Nach meiner Pensionierung habe ich angefangen, mich um diese hübsche Stelle unter den Hainbuchen und der Eiche zu kümmern", sagt der ehemalige Werkmeister für Signaltechnik bei der Bundessbahn. Etwa zwei Mal pro Woche fuhr und fährt der begeisterte Radfahrer aus Oppum zum Ende des Bruchs, um die hübsche Szenerie zu pflegen. Ohne jeden Auftrag. "Zuerst habe ich aus Ästen die Umrandung gebastelt und dahinter rundum Fingerhut und später andere heimische Blumen gepflanzt", erzählt Göbels. "Und als die beiden ursprünglich vorhandenen Baumstümpfe immer maroder wurden, habe ich Stadtförster Arno Schönfeld-Simon angerufen und um Ersatz gebeten." Der kam in Form dreier größerer und dreier kleinerer Baumstümpfe. Die Größeren fixierte Göbels mit Eisenankern, damit sie nicht weggerollt werden können. Außerdem fertigte er für sie in seiner ehemaligen Werkstatt die stählernen Abdeckungen als Witterungsschutz an und sicherte sie mit Drahtseilen vor Diebstahl.

Während diese Maßnahmen bis heute ihren Zweck erfüllen, wurden die Äste der Umrandungen vor wenigen Tagen wieder einmal kaputt getreten. Auch von den Blütenpflanzen ist nicht nur wegen der anhaltenden Trockenheit nichts mehr zu sehen. "Ich vermute, dass sie von freilaufenden Hunden herausgekratzt wurden, wie es bisher schon häufiger geschehen ist", sagt der Oppumer. Viel schlimmer ist allerdings, dass auch die schwere Holzbank beschädigt worden ist: Göbels wäre aber nicht Göbels, wenn er nicht schon wieder erste Reparatur- und Sicherungsmaßnahmen ergriffen hätte: "Ich werde jetzt auch noch den Förster anrufen. Vielleicht kann die Bank ja durch eine neue ersetzt werden."

(RP)
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