Krefeld Zoo baut Afrikastall und zentrales Heulager

Krefeld · Der erste Schritt für die Afrikasavanne ist gestern gemacht worden. In den neuen Stall ziehen neue Tierarten ein, andere werden abgegeben. Das neue Pinguingehege öffnet Ostern 2014 und kann von den Besuchern betreten werden.

 Die 800 Quadratmeter große Pinguinanlage soll Ostern 2014 eröffnet werden. Links ist die Vertiefung zu sehen, aus der die Besucher die Tiere durch eine Glasscheibe beim Tauchen und Schwimmen zusehen können.

Die 800 Quadratmeter große Pinguinanlage soll Ostern 2014 eröffnet werden. Links ist die Vertiefung zu sehen, aus der die Besucher die Tiere durch eine Glasscheibe beim Tauchen und Schwimmen zusehen können.

Foto: Thomas Lammertz

Der Zoo Krefeld befindet sich im Wandel. Mit Vollgas plant Direktor Wolfgang Dreßen den Umbau. Noch im Jubiläumsjahr investieren die gemeinnützige Gesellschaft und die Zoofreunde mehr als eine Million Euro für einen neuen Afrikastall, ein neues Heulager und eine neue Pinguinanlage. Gestern wurden wichtige Aufträge vergeben, mit den Arbeiten am Afrikastall begonnen. Und ein Ende der Aktivitäten ist noch nicht in Sicht. Auch die Nashörner bekommen demnächst ein neues Gehege (wir berichteten exklusiv).

 Zur Information der Zoobesucher haben die Verantwortlichen eine Informationstafel über den Bau des Afrikastalls aufgestellt.

Zur Information der Zoobesucher haben die Verantwortlichen eine Informationstafel über den Bau des Afrikastalls aufgestellt.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Zunächst sind jedoch die drei aktuellen Baustellen abzuwickeln, berichtete Zoo-Sprecherin Petra Schwinn. Noch in diesem Herbst soll der erste Bauabschnitt für den 340 000 Euro teuren und 250 Quadratmeter großen Afrikastall abgeschlossen sein. Die bisherigen Unterkünfte sind zum Teil schon 50 Jahre alt und entsprechen in keiner Weise mehr moderner Tierhaltung. Neben der Qualitätsverbesserung für Strauße, Wasserböcke und Säbelantilopen bekommen auch die Tierpfleger mit dem neuen Haus bessere Arbeitsbedingungen. Mit der Fertigstellung ist dann der erste Schritt zur Afrikasavanne gemacht, in dessen Endausbaustufe sich Dreßen die Präsentation von Giraffen wünscht.

Zunächst aber kommen in Kürze andere, neue Tierarten in den Krefelder Zoo Spießböcke ersetzen die Säbelantilopen, Impalas kommen für die Wasserböcke, die in den Osnabrücker Zoo abgegeben werden, und große Kundus runden den Tierbesatz im Afrikahaus ab. "Das sind dann ausschließlich südafrikanische Arten", erklärt Dreßen.

Auf der Fläche des Wirtschaftshofes entsteht ein zentrales Heulager für 182 000 Euro. Auf den 300 Quadratmetern Grundfläche der Stahlkonstruktion ist Platz für den Halbjahresbedarf an Heu und Stroh. 220 000 Kilogramm lagern dort zukünftig vornehmlich als Großballen mit 2,40 Meter Durchmesser. Fünf große Toranlagen und der komplett stützenfreie Innenraum erlauben ein Rangieren mit motorisiertem Gerät. Vor allem die Elefanten, Moschusochsen und Tiere der Afrikasavanne wie die Zebras sind Großabnehmer von Heu und Stroh.

Ostern 2014 will der Zoo die neue, moderne und um einiges größere Pinguinanlage eröffnen. 512 000 Euro haben die Zoofreunde gesammelt, um das 250 Quadratmeter große Becken und das 550 Quadratmeter große Gehege zu bauen. Dort sollen sich in Zukunft mindestens 20 Humboldt-Pinguine wohlfühlen. Derzeit leben fünf Exemplare in Krefeld. Die neuen Artgenossen sind schon bestellt und kommen demnächst aus Zoos in Wien, Karlsruhe und dem französischen Beauval. Der Clou am neuen Pinguin-Terrain: Es führt fürs Publikum ein Weg mitten hindurch, und es ist als Voliere mit einem Netz überdacht. "Keine Angst, auch unsere Pinguine fliegen nicht", scherzte Petra Schwinn gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Aber es kämen Küstenvögel hinzu – zum Beispiel die Inkaseeschwalbe.

Außerdem könnten die Besucher die Tiere durch eine Art Aquariumscheibe beim Schwimmen und Tauchen zusehen. Dazu wird eine Stufenanlage in eine Vertiefung hinein gebaut. Das Pinguinbecken reicht nach Fertigstellung bis ans Regenwaldhaus heran. "Wir haben auch das Gelände, auf dem früher Garagen gestanden haben und das als Lager genutzt worden war, für das neue Projekt überplant", sagt Petra Schwinn.

(RP)
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