Krefeld Zoo: Positive Bilanz und Besucherrekord

Krefeld · Der Besucherrekord des vergangenen Jahres macht sich beim Krefelder Zoo naturgemäß auch finanziell positiv bemerkbar. Das teilte Zoo-Chef Wolfgang Dreßen jetzt den Mitgliedern des Finanzausschusses mit.

 Wer begutachtet hier wen? Durch die Panoramascheibe des neuen Pinguin-Pools haben nicht nur die Besucher einen guten Blick auf die Pinguine, auch die Tiere sind sehr interessiert an ihren Zuschauern.

Wer begutachtet hier wen? Durch die Panoramascheibe des neuen Pinguin-Pools haben nicht nur die Besucher einen guten Blick auf die Pinguine, auch die Tiere sind sehr interessiert an ihren Zuschauern.

Foto: Thomas Lammertz

Gegenüber 2012 konnte der Umsatz um 222.000 Euro auf 2.386.000 Euro gesteigert werden. Die auf 487.373 gestiegenen Besucherzahlen, kombiniert mit der Preiserhöhung, waren der Schlüssel zu einem erfolgreichen Jahr 2013.

"Der Zoo schreibt schwarze Zahlen. Das ist wirklich ein großer Erfolg", sagt denn auch Zoofreunde-Vorsitzender Friedrich R. Berlemann. Er geht davon aus, dass dieses positive Ergebnis auch im laufenden Jahr erreicht wird. "Wenn wir Glück haben und das Wetter mitspielt, können wir in diesem Jahr sogar die magische 500.000 bei den Besucherzahlen knacken. Ich gehe stark davon aus, dass sich das erneut gute Ergebnis im Geschäftsbericht 2014 auch wieder durch schwarze Zahlen ausdrücken wird", erklärt Berlemann.

Wetter spielt große Rolle

Das Wetter ist bei einer Freizeiteinrichtung wie dem Zoo natürlich ein nicht zu unterschätzender Risikofaktor, wie Dreßen in seinem Bericht ausführt. "Dieses Risiko ist verbunden mit wenig planbaren Einflüssen auf die Ertrags- wie Aufwandlage der Gesellschaft, und führt bei schlechtem Wetter zu Mindereinnahmen beim Eintritt und einem erhöhten Energieaufwand vor allem der Tropenhäuser."

Einen großen Anteil an dem positiven Ergebnis im Jubiläumsjahr habe auch die "intensive Unternehmenswerbung" gehabt, wodurch die geplante Besucherzahl "weit übertroffen" werden konnte.

Hohe Betriebskosten

Bauchschmerzen bereitet dem Zoologen der Betriebskostenzuschuss der Stadt in Höhe von 1.854.000 Euro im Jahr. Auch im kommenden Jahr sei eine Erhöhung dieses Zuschusses nicht vorgesehen. "Nach neun Jahren eines konstanten Betriebskostenzuschusses muss über dessen Anpassung diskutiert sowie über weitere Investitionsmittel verhandelt werden", mahnt Dreßen. Nur mit einer Erhöhung könnten marode Anlagen saniert und moderne Gehege gestaltet werden. Ohne solche Investitionen sei eine positive wirtschaftliche Entwicklung des Zoos definitiv nicht möglich, erklärt der Direktor und verweist auf die besonders in NRW stark ausgeprägte Konkurrenz im zoologischen Bereich.

Bislang sorgten vor allem die Zoofreunde dank der Spendenbereitschaft ihrer Mitglieder für die notwendigen Modernisierungen, die vermehrt Besucher in den Krefelder Zoo lockten. Jüngste Errungenschaft ist der begehbare Pinguin-Pool vor dem Regenwaldhaus, der in diesem Jahr eröffnet wurde und der wahrscheinlich für einen erneuten Besucherrekord 2014 ausschlaggebend sein wird. "Ob wir auch in Zukunft solch große Investitionen tätigen können, ist ungewiss, da wir ja von Spenden abhängig sind und in Zeiten, wo Geld knapp wird, möglicherweise auch das Spendenaufkommen zurückgeht", erklärt Berlemann. Und sagt weiter: "Gerade unter diesem Gesichtspunkt ist es für den Zoo umso wichtiger, dass ein städtischer Betriebskostenzuschuss nicht nur wie aktuell die laufenden Kosten deckt, sondern auch Investitionen ermöglicht."

Einsparmöglichkeiten im Zoo schließt Wolfgang Dreßen in seinem Bericht an die Mitglieder des Finanzausschusses ausdrücklich aus. "Eine Reduzierung der größten Aufwandposition ,Personalkosten' ist aufgrund der unbefristeten Verträge arbeitsrechtlich nicht möglich und würde darüber hinaus auch zu drastischen Einschnitten im derzeitigen Tierbestand führen." Andere Einspar-Posten wie beispielsweise eine Reduzierung der Nebenkosten durch nachhaltige Wasserwirtschaft seien zum größten Teil bereits umgesetzt und damit ausgeschöpft.

Dennoch: Der Krefelder Zoo steht im Vergleich zu seiner Konkurrenz in NRW gut da. "Viele zoologische Gärten in NRW haben im Vergleich zum Vorjahr deutliche Rückgänge mit teilweise nur durchschnittlichen Besucherzahlen verzeichnet", weiß Wolfgang Dreßen. Die positiven Krefelder Zahlen könnten jedoch jederzeit durch negative Wettereinflüsse wieder verlorengehen.

(RP)
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