Krefeld Geschlecht des Nashorn-Kälbchens noch unklar

Krefeld · Nashornkuh Nane brachte ihr fünftes Junges innerhalb von zehn Jahren zur Welt. Das 30 Kilogramm-Kalb hat noch keinen Namen.

Tierbaby Nachwuchs bei den Nashörnern im Zoo in Krefeld
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Tierbaby Nachwuchs bei den Nashörnern in Krefeld

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Foto: dpa, mku lof

Über Nachwuchs freut man sich im Krefelder Zoo immer, in diesem Fall ist es jedoch etwas ganz Besonderes. Die Nashornkuh Nane hat am Montag ihr fünftes Junges zur Welt gebracht. Einen Namen hat das Junge noch nicht, da Pfleger und Betreuer noch gar nicht wissen, welches Geschlecht das 30 Kilogramm schwere Tier besitzt. "Wir wollen nicht in die Mutter-Kind-Bindung eingreifen oder diese unterbrechen, um veterinärmedizinische Untersuchungen zu unternehmen oder auch einfach nur das Geschlecht zu bestimmen", erklärt Zootierärztin Dr. Stefanie Markowski. Und so heißt es warten, bis das Kleine mal lange genug den Popo hinstreckt, um aus der Ferne das Geschlecht zu bestimmen.

Auch was den Namen angeht, warten die Zoo-Mitarbeiter bis sie wissen, ob es sich um Männlein oder Weiblein handelt. Sicher ist allerdings bereits, dass der Name ein Wort in der ostafrikanischen Sprache Kisuaheli sein wird, da sowohl ihre Eltern (Nane und Usoni) als auch ihre Geschwister (Davu, Thabo, Kibibi, Nabila) Namen aus ihrer ursprünglichen Herkunftsregion haben.

Außergewöhnlich an der Geburt in der Nacht zu Montag war zudem, dass es sich um die erste Geburt auf dem neuen Außengelände der Großtiere handelt. "Wir haben die Geburt zwar so geplant, dass sie Ende August/Anfang September stattfindet, aber das genaue Datum wussten wir nicht und so waren wir morgens auch freudig überrascht. Bei der Geburt selbst waren wir entsprechend auch nicht anwesend, aber das hat Nane gut allein hinbekommen, sie ist da ja mittlerweile routinierte Mutter", sagt Markowski.

Wie wichtig die Zucht von Spitzmaulnashörnern heute ist und wie groß die Freude über den Nachwuchs unterstreicht auch Zoodirektor Dr. Wolfgang Dreßen: "In ganz Europa finden sich lediglich 80 Zoos, die die ostafrikanische Unterart besitzen beziehungsweise züchten. Ende 2010 gab es weltweit nur noch rund 5000 Tiere gegenüber den 60ern, wo es noch circa 70.000 waren." Dass eine solche Geburt wirklich selten ist, zeigt zudem die Häufigkeit mit der diese vorkommen. So sind aus den vergangenen zwölf Monaten in ganz Europa nur zwei Geburten bekannt.

Was die Zukunft des kleinen Rhinos betrifft, ist davon auszugehen, dass es nicht in Krefeld bleiben wird. Spitzmaulnashörner sind Einzelgänger und nach zwei bis drei Jahren nabeln sie sich von ihrer Mutter ab. Um Reibereien zu verhindern, sucht die Zooleitung nach rund anderthalb Jahren in Absprache mit dem Zuchtbuch des Europäischen Erhaltungszuchtprogramm einen neuen Zoo in Europa, wo das Tier unterkommen kann. Das letzte Geschwisterlein kam auf diesem Weg bereits nach Südfrankreich.

Auch für die Mutter Nane hat der Zoo Krefeld noch Pläne. "Wenn es biologisch noch möglich ist, würden wir versuchen, dass sie noch ein Junges bekommt. Mit ihren 25 Jahren steht das aber noch nicht ganz fest, zumal dies erst nach Abgabe des gerade Geborenen geschehen kann", erklärt Markowski.

(RP)
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