Krefeld Zug-Sparte: Siemens-Vorstand geht von Wachstum aus

Krefeld · Jochen Eickholt skizzierte vor internationalem Publikum in Krefeld die Zukunft der Mobility-Sparte.

 Peter Gottal, Jochen Eickholt und Sandra Gott-Karlbauer.

Peter Gottal, Jochen Eickholt und Sandra Gott-Karlbauer.

Foto: Thomas Lammertz

Krefeld stand gestern im Zentrum der internationalen Fachpresse. Siemens-Vorstand Jochen Eickholt und Sandra Gott-Karlbauer, verantwortlich für Business und Urban Transport, hatten mehr als 50 Multiplikatoren unter anderem aus England, Schweiz und Österreich ins Werk nach Uerdingen eingeladen, um die Zukunft der Mobility-Sparte mit weltweit 26 000 Siemens-Beschäftigten zu skizzieren. Knapp zehn Prozent davon arbeiten am Traditionsstandort an der Duisburger Straße, an dem nicht nur Hochgeschwindigkeitszüge für zum Beispiel die Deutsche Bahn und die Türkei, sondern auch Regionalzüge für Österreich und die Rhein-Ruhr-Region (Rhein-Ruhr-Express) gebaut werden.

Wichtig für die Beschäftigten in Krefeld: Siemens hält den Markt weiterhin für eine Wachstumsbranche. Allerdings sieht Siemens-Vorstand Jochen Eickholt die Chancen mehr in den Wartungs- und Servicebereichen (plus 3,3 Prozent) sowie dem Infrastruktursektor (plus 3,6 Prozent) als dem eigentlichen Zug- und Wagenbau (plus 1,2 Prozent).

Automatisierung und Digitalisierung lautete Eickholts Thema. Siemens sei darauf aus, Komplettlösungen für Ballungsgebiete zu liefern. Die Bevölkerung in den Städten wachse bis 2030 von 3,5 auf 4,7 Milliarden Menschen. Dort werde bis dahin fast drei Viertel des Bruttoinlandprodukts erwirtschaftet. Das heiße, die Städte träten zueinander in Konkurrenz und könnten mit einem funktionierenden Verkehrssystem bei der Ansiedlung von Unternehmen punkten.

Siemens punkte in vielen Bereichen schon jetzt. Auch das Werk Uerdingen baue energieeffiziente Züge in Leichtbauweise sowie mit hoher, nahezu perfekter Verfügbarkeit. Die in der Seidenstadt gebauten Velaro Rus (Russland) seien über einen Zeitraum von drei Jahren ohne Ausfall in Betrieb und nie mehr als fünf Minuten verspätet gewesen. Die Verfügbarkeit habe über 99 Prozent gelegen, so Eickholt. Über Sensoren liefere jeder Zug riesige Datenmengen, die Auskunft über den Zustand von Verschleißteilen und viele mehr böten.

(RP)
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