Heinsberg Abschiedsheft der Mundartfreunde

Heinsberg · Die Mundart-Zeitschrift "Oos Platt" geht mit der Nummer 65 in den Ruhestand - auch weil Nachwuchsautoren fehlen.

 Die früher meist örtliche gebundene Mundart hat kaum noch Bedeutung. Die Jüngeren sprechen selten Platt. Das letzte "Oos Platt"-Heft trägt dieser Entwicklung Rechnung.

Die früher meist örtliche gebundene Mundart hat kaum noch Bedeutung. Die Jüngeren sprechen selten Platt. Das letzte "Oos Platt"-Heft trägt dieser Entwicklung Rechnung.

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"Dät woar et." Die soeben erschienene Nummer 65 des Mundartheftes "Oos Platt" ist gleichzeitig das Abschiedsheft. Mit der letzten Ausgabe des vom Arbeitskreis Mundart der Volkskundlichen Arbeitsgemeinschaft im Kreis Heinsberg herausgegebenen Heftes wird der Tatsache Rechnung getragen, dass das ortstypische "Platt" immer weniger gesprochen und somit auch immer weniger Mundart-Texte geschrieben und eingereicht werden.

Auch das Ende von "Oos Platt" ist ein Spiegelbild des demografischen Wandels. Die Generation, der das ortstypische Platt noch in die Wiege gelegt wurde, stirbt langsam aus. Der demografische Wandel, aber auch die große Mobilität der heutigen Gesellschaft, hat die örtlich begrenzten Eigenheiten der hiesigen Mundart verwischt. Unsere Mundart ist zwar noch rheinisch-maasländisch geprägt, aber das Idiom der einzelnen Orte an Rur, Wurm und Schwalm, das sich darüber hinaus durch die Unzahl von wild durch das Kreisgebiet mäandrierenden Sprachgrenzen durchaus unterschiedlich gestaltete, wird als lebendige Sprache bald der Vergangenheit angehören.

Und weil dies so ist, hat sich die Redaktion um Karl Bertrams, Anneliese von den Driesch, Magda Hausmann, Klaus Mülstroh und Richard Jochims schweren Herzens entschlossen, die Zeitschrift einzustellen.

Die Zeitschrift "Oos Platt" blickt auf mehr als 30 Erscheinungsjahre zurück. Viele engagierte Autoren des Mundartkreises haben lange Zeit so viele Texte verfasst, dass jährlich zwei Hefte herausgegeben werden konnten. In den letzten Jahren wurde die Zahl der erscheinenden Ausgaben auf eine pro Jahr reduziert.

Zum Abschied gibt es nun noch einmal einen Querschnitt aus 30 Jahren. So begegnen einem im Abschiedsheft noch einmal die Namen vieler bekannter Mundartautoren wie Leo Gillessen, Josef Domsel, Dr. Franz Franzen, Ria Kometz, Anneliese von den Driesch, Gerhard Tholen, Magda Hausmann, Hubert Jakobs, Magda Hausmann und viele mehr.

Auch das Abschiedsheft setzt auf die bewährte Mischung von "Stöckskes, Anekdötsches on Jedichte", die sich wie immer zum Lesen, ganz besonders aber auch zum Vorlesen eignen. Das Heft ist wie üblich zum Preis von zwei Euro im örtlichen Buchhandel sowie im Bürger-Service-Center erhältlich.

(RP)
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