Heinsberg AOK: Zahl der psychischen Erkrankungen steigt

Heinsberg · Der Krankenstand der AOK-Mitglieder im Kreis Heinsberg hat sich 2017 im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert.

Im Vergleich zum Jahr 2016 ist der Gesamt-Krankenstand der rund 30.000 AOK-versicherungspflichtig Beschäftigten in den Unternehmen im Kreis Heinsberg 2017 mit 5,85 Prozent nahezu gleichgeblieben (5,89 Prozent im Jahr 2016). Mit diesem Ergebnis wird der Rheinland-Durchschnittwert von 5,58 Prozent übertroffen. Das geht aus einer Auswertung des Instituts für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF GmbH), einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der AOK Rheinland/Hamburg, hervor.

Der Krankenstand bis zu sechs Wochen der AOK-versicherungspflichtig Beschäftigten in den Unternehmen im Kreis Heinsberg hat sich dabei geringfügig verringert (von 4,04 Prozent im Jahr 2016 auf 3,96 Prozent im vergangenen Jahr). Die örtlichen Arbeitgeber mussten geringfügig niedrigere Kosten als im Vorjahr für erkrankte Beschäftigte aufwenden. Der Langzeit-Krankenstand der AOK-versichert Beschäftigten über sechs Wochen erhöhte sich im gleichen Zeitraum geringfügig, von 1,8 im Jahr 2016 auf 1,89 Prozent im Jahr 2017.

Bei der altersspezifischen Betrachtung des Krankenstandes fällt auf, dass ältere AOK-Mitglieder über 45 Jahre im Kreis Heinsberg einen höheren Langzeit-Krankenstand als AOK-Mitglieder im Durchschnitt des Rheinlandes aufweisen. Die häufigsten Diagnosen für eine krankheitsbedingte Fehlzeit waren im Jahr 2016, wie in den Vorjahren, Erkrankungen der Diagnosegruppe "Atemwege", gefolgt von "Muskel- und Skeletterkrankungen". Die Anzahl der Diagnosenennungen auf den "gelben AU-Bescheinigungen" (Fallhäufigkeit) war niedriger als die Vergleichszahl des Rheinlandes. Die durchschnittliche Genesungszeit lag bei den AOK-versichert Beschäftigten im Kreisgebiet Heinsberg jedoch mit durchschnittlich 13,49 Kalendertagen deutlich über dem Rheinlandwert von 12,29 Kalendertagen. Hier zeige sich der Einfluss des höheren Langzeit-Krankenstandes.

Die meisten krankheitsbedingten Fehltage resultierten eindeutig aus Erkrankungen der Diagnosegruppe "Muskel/Skelett", die auch das Krankheitsgeschehen im Kreis Heinsberg dominierten. An zweiter Stelle sind bereits Fehltage aufgrund von "Psychischen Erkrankungen" zu registrieren. Krankheitsbedingte Fehlzeiten aufgrund "Psychischer Störungen" haben in den letzten Jahren überall im Rheinland stark zugenommen. Im Vergleich zum Jahr 2016 ist die Anzahl dieser Fälle im Kreis Heinsberg zwar gleichgeblieben, die durchschnittliche Genesungszeit bei den psychischen Erkrankungen hat sich jedoch im Vergleichszeitraum von 32,3 auf 34,2 Kalendertage erhöht, so dass im Ergebnis die Summe der krankheitsbedingten Fehltage dieser Diagnosegruppe eine neue Rekordmarke erreicht hat.

Auch in Betrieben im Kreis Heinsberg finden die Themen "Betriebliche Gesundheitsförderung" und "Betriebliches Gesundheitsmanagement" ein hohes Maß an Beachtung und Aufmerksamkeit. Die aktuelle Entwicklung zeige erneut, wie wichtig dieses Engagement der Unternehmen ist. Viele Verantwortliche in den Betrieben wüssten, dass sie zukünftig nur erfolgreich wirtschaften können, wenn sie motivierte, engagierte und gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung, aber auch unter dem Aspekt des "Employer Branding" werde dieses Thema immer wichtiger.

Nähere Informationen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung bietet das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF GmbH in Köln (Gregor Mertens) unter Telefon 0221 27180-115.

(RP)
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