Wassenberg Curling mit Klompen will gelernt sein

Wassenberg · Kurz vor dem Abbau der Schlittschuhbahn am Wassenberger Gondelweiher waren Zielsicherheit und richtiger Schwung bei der Meisterschaft im Klompencurling gefragt. Teams aus Wassenberg und Roerdalen trotzten dem Nieselregen.

 Zeigt her eure Klompen! – Die RP-Mannschaft ist guter Dinge vor dem Start des Curling-Wettbewerbs auf der Kunststoff-Schlittschuhbahn am Wassenberger Gondelweiher.

Zeigt her eure Klompen! – Die RP-Mannschaft ist guter Dinge vor dem Start des Curling-Wettbewerbs auf der Kunststoff-Schlittschuhbahn am Wassenberger Gondelweiher.

Foto: Jürgen Laaser

Der Rheinländer sagt "usselisch". Das passt zumindest zum Wetter am Freitagabend an der Wassenberger Schlittschuhbahn. Der feine Nieselregen stört. Klompencurling steht auf dem Programm. Weil das RP-Team beim Bierkastencurling in Wegberg schon in Fahrt gekommen war — das frühe Ausscheiden lassen wir mal dezent außen vor — war die Teilnahme in Wassenberg natürlich ebenfalls Ehrensache. Allein schon deshalb, weil Georg Hensges, Vorsitzender des Gewerbevereins und Mitinhaber des im alten Freibad neu entstehenden Freizeitgeländes, schon vorab verlauten ließ: "Die RP-Mannschaft ist fest eingeplant."

Aber das Team hat diesmal personelle Engpässe zu verkraften. Angelika Hahn und Anke Backhaus aus der Redaktion sowie Ulrike Schoepp-Camps und Patrick Stracke vom Vertrieb, spontan verstärkt von Zuschauerin Dagmar Sonnenschein, versuchen ihr Bestes. Und dann das: Beim Einwerfen zeigt sich, dass das Curling mit Klompen geübt sein will und die RP'ler da noch Nachholbedarf haben. Das Wurfmaterial sieht lustig aus, lässt sich aber nicht so schön schubsen wie die Bierkästen. Gecurlt wird mit einem zusammengetackerten Paar Klompen, gefüllt mit Hartschaum. Unser erster Gegner ist Team I der KAB — mit dem Heimatvereinsvorsitzenden Sepp Becker und "Mundartchef" Walter Bienen in seinen Reihen. Dass die RP damit schon den künftigen Meister als Gegner hat, ist noch nicht zu erahnen. Nach der ersten Runde heißt es sogar 10:0 für die RP, später geht's dann aber mit einer 15:25-Niederlage bergab. Die Katholischen Arbeitnehmer haben den Schwung raus, die Klompen in die markierten Kreise zu befördern, die Punkte bringen.

Zurück zum fiesen Wetter: Das Team des Parkbades hat eine passende witzige Idee. Alle Spieler tragen Badekappen und sorgen so für Aufsehen. Spielleiter Norbert Dahmen vom Freibad-Investoren-Team würfelt später aufgrund der ungleichen Zahl der Teams die Mannschaften durcheinander. Improvisation ist angesagt. Ziel ist, den Wettbewerb an einem Abend zu beenden — und das Ganze nicht zu eng zu sehen. Als Team Deutschland starten später Patrick Stracke und Anke Backhaus zusammen mit Spielern von KAB II gegen die "abgezockten" Curler von der Unternehmervereinigung Roerdalen mit "Chef" Piet Janssen an der Spitze. Da merkt man, wer den winterlichen Klompenspaß erfunden hat.

Sieger des Abends aber wird dennoch das Team der KAB I vor den Wassenberger Geschäftsleuten um Peter Strauch und den Holländern. Sepp Becker übernimmt am Schluss spontan die Moderation und dankt Veranstaltern und Teilnehmern. Unterm Strich: Es hat allen Spaß gemacht, aber nächstes Jahr sollte das Wetter besser mitspielen. Nach dieser eher familiär-improvisierten Premiere des internationalen Wassenberger Curling-Spaßes bleibt organisatorisch Luft nach oben. Für die nächste Auflage sollte besser geworben werden, damit mehr Teams und Zuschauer den Weg an den Gondelweiher finden. Mit Musik und etwas Budenzauber drum herum könnte das Ganze durchaus noch ein Renner werden.

(RP)
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