Kreis Heinsberg Den Berufsalltag im Partnerkreis erlebt
Kreis Heinsberg · Auszubildende der drei Berufskollegs im Kreis Heinsberg hatten erstmals die Chance zu einem Auslandspraktikum. Was lag näher, als die Kontakte des Kreises zum schottischen Partnerkreis Midlothian zu nutzen. Die "Pioniere" berichten.
Vollgepackt mit Eindrücken kehrten fünf Auszubildende der Berufskollegs in Erkelenz und Geilenkirchen von einer Premiere zurück: Zum ersten Mal durften Azubis im schottischen Partnerkreis Midlothian des Kreises Heinsberg in den parktischen Berufsalltag ihres Fachbereichs ein bis zwei Wochen hineinschnuppern. Auch Landrat Stephan Pusch hörte genau zu, als Svenja Reynders, Katharina Esser, Marie Christin Carduck, Thomas Kordysiak und Marvin Klein im Pressegespräch über ihre Praktikumserfahrungen etwa in der Kindergarten- und Schulverwaltung, in privaten Kindergärten, im Jobcenter oder der schottischen Straßenmeisterei berichteten.
"Warum sollen neben Schulen nicht auch Berufskollegs Austausch mit ausländischen Partnern pflegen", sagte der Landrat, der die auch mit EU-Mitteln (Erasmus-plus-Programm) geförderte Initiative vonseiten des Kreises sehr unterstützt hat. Denn was lag näher, als für einen solchen Austausch den Partnerkreis in den Blick zu nehmen. Für den Kreis Heinsberg koordinierte Puschs Mitarbeiterin Janine Almeida engagiert das Vorhaben, für das schon Anfang 2014 erste gemeinsame Gespräche aller Beteiligten geführt worden seien, wie die Leiter der drei Berufskollegs (BK) im Kreis betonten. Für Paul-Günther Threin (BK Erkelenz), Gabriele Kaspers (BK Wirtschaft Geilenkirchen) und Rolf-Dieter Crott (BK Ernährung/Sozialwesen/Technik Geilenkirchen) sind die Berufskollegs wichtige Botschafter für den Kreis auf dem Feld der Wirtschaft und Berufsbildung. "So war es uns wichtig, die Berufskollegs in die Kreis-Partnerschaft einzubringen - und dies auf nachhaltige Art und Weise", betonte Paul-Günther Threin, der auch auf bereits bestehende Kontakte zur Fachhochschule Edinburgh verwies. Nachhaltig - das heißt für die Berufsschulfachleute und den Landrat auch, solche Praktika zu einer regelmäßigen Einrichtung zu machen, künftig auch für junge Leute aus Midlothian.
Die fünf jungen Austausch-"Pioniere" haben in wenigen Tagen viel erfahren. Dass es etwa die U3-Betreuung in Schottland bislang nur in privaten Kindergärten gibt, wie Katharina Esser als angehende Erzieherin berichtete. Ihre Mitschülerin Svenja Reynders hat mit Mitarbeitern in der Grundschul- und Kindergartenverwaltung etliche Einrichtungen besucht und interessante Gespräche geführt. Die Verwaltung im Partnerkreis haben Marie Christian Carduck und Thomas Kordysiak nicht nur am Büroschreibtisch kennengelernt. Sie haben beispielsweise Berufsfördereinrichtungen für benachteiligte Jugendliche besucht. Und Marvin Kleinen, der bei der LTW Tiefbauvertriebs GmbH in Brachelen eine Ausbildung zum Industriekaufmann macht, freute sich, die Produkte "seiner" Firma (u.a. Kanalbausysteme) im Partnerkreis "in Aktion" sehen zu können. Berufsschulleiter Paul-Günther Threin hofft, gerade auch solche Austauschmöglichkeiten von Betriebs-Azubis ausbauen zu können.