Hückelhoven Die netten Toiletten

Hückelhoven · Mit einer neuen pfiffigen Aktion macht das Stadtmarketing wieder auf sich aufmerksam: Hückelhovener Gastronomiebetriebe und Geschäftsleute stellen ihre stillen Örtchen zur Verfügung, und das ohne Kauf- und Verzehrverpflichtung.

Nicht nur sauber, sondern ab so fort auch "nett” sind die Toiletten in Hückelhoven ­ findet jedenfalls Bürgermeister Bernd Jansen, als er die durchaus pfiffige Idee des Stadtmarketings vorstellte. "Die netten Toiletten”, so heißt der neue Slogan in Hückelhoven. Wer also dringend "muss”, kann die stillen Örtchen in den Gastronomiebetrieben und Geschäften der Innenstadt ungeniert benutzen, und zwar ohne Kauf- und Verzehrverpflichtung.

Viel Wert auf Service legen

Bereits in vielen Gesprächen hörte Jansen besonders von älteren Menschen den Wunsch, auch Toiletten in den Geschäften nutzen zu können. Gerade wer gesundheitlich belastet ist, ist wohl dankbar für diesen neuen Service. Ralf Sester, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, stieß auf ein positives Echo: "Rund 90 Prozent der angeschlossenen Betriebe haben spontan erklärt, hier mitzumachen.”

Romulus Timar, Mitarbeiter des Stadtmarketings, fügte hinzu: "Das ist der beste Beweis dafür, dass die Gastronomen und Geschäftsleute viel Wert auf Service legen. Viele schmunzeln ja sicher über das Thema, aber es gibt Menschen mit einem solchen gesundheitlichen Problem.”

Für Timar ist es ein weiteres Mosaiksteinchen im Service der Stadt, dabei sprach er auch die weit über 2000 kostenfreien Parkplätze in der Innenstadt an. Mit den "netten Toiletten” hat das Stadtmarketing ein Netzwerk aufgebaut und darauf geachtet, dass sich für die Kunden kurze Wege ergeben für den Fall der Fälle.

Mittlerweile gibt es im Innenstadtbereich 17 Anlaufstellen. Holger Loogen, der neue Leiter des Stadtmarketings, sieht in der Aktion einen weiteren Vorteil: "Für Familien mit kleinen Kindern ist dieser Service auch entscheidend.”

Kreisweit ist Hückelhoven übrigens die erste Stadt, die sich an der seit 2001 bundesweiten Aktion "Nette Toilette” beteiligt. Rund 100 Städte und Gemeinden in Deutschland machen bei dieser Aktion mit. Erstellt wurde ein einheitliches Logo ­- ein roter Aufkleber mit einem lachenden 00-Gesicht.

In Hückelhoven herrscht Einigkeit darüber, dass die "Nette Toilette” ein voller Erfolg wird. "Ein Beispiel: Die öffentliche Toilette des Rathauses ist nicht ausgeschildert. Das ändert sich nun mit den sichtbaren Zeichen an den Geschäften.” Ralf Sester glaubt nicht daran, dass die Geschäfte und Betriebe, die diesen Toiletten-Service nun anbieten, überrollt werden: "Wenn es hochkommt, ist es erfahrungsgemäß höchstens ein Kunde pro Monat, der konkret nach der Benutzung der Toilette fragt.”

Wichtig: sauber belassen

Letztlich richtet das Stadtmarketing einen wichtigen Appell an die Kunden: "Wichtig ist, dass auch die Nutzer nett sind und die Toiletten entsprechend sauber hinterlassen”, meint Romulus Timar abschließend.

(RP)
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