Kreis Heinsberg Drogentote: Zahl ist kreisweit gesunken

Kreis Heinsberg · Das statistische Landesamt hat die Zahl der Todesfälle durch Drogenkonsum in Nordrhein-Westfalen für das Jahr 2013 vorgelegt. Von 3243 (2012) sank sie auf 3195. Im Kreis Heinsberg ist die Zahl von 58 auf 21 gesunken.

Die Zahl der Todesfälle durch Drogenkonsum ist in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2013 um 1,5 Prozent gesunken. Das teilt Information und Technik NRW als statistisches Landesamt aus Anlass des nationalen Gedenktages für verstorbene Drogenabhängige (21. Juli) mit. Lag die Zahl 2012 noch bei 3243 Drogentoten, wurden 2013 3195 Personen erfasst, die aufgrund von Drogenkonsum verstorben sind. Der Anteil an allen Sterbefällen in Nordrhein-Westfalen lag 2013 somit bei 1,6 Prozent. Wie es in der nun veröffentlichten Statistik von IT NRW weiter heißt, seien 87,7 Prozent der Todesfälle (2803) durch Drogenkonsum auf Alkohol zurückzuführen. In den übrigen 392 Fällen (nicht alkoholbedingt) war der Konsum in Kombination unter anderem mit Betäubungsmitteln ursächlich für den Tod.

Die Statistik beleuchtet dabei auch die Zahlen, die den Kreis Heinsberg betreffen. Demnach starben 2012 noch 58 Menschen durch Drogenkonsum, 2013 sank die Zahl auf 21 Tote. Aufschlussreich ist dabei der Blick auf die Aufschlüsselung, denn 20 der 21 Toten starben alkoholbedingt. Diese Zahl erklärt Marlies Trapp, Diplom-Psychologin und Leiterin der Hückelhovener Beratungsstelle für Suchtfragen des Caritasverbandes für die Region Heinsberg, so: "Zunächst sieht es dabei so aus, als gehe es hier nur um das Thema Alkohol, doch man muss die Zahl aus einem anderen Blickwinkel sehen. Im Klartext kann das nämlich bedeuten, dass nicht der Alkohol an sich todesursächlich war, sondern dass eine Kombination dabei eine wesentliche Rolle gespielt hat." Damit spricht die Expertin den Konsum so genannter illegaler Drogen an. In diesem Zusammenhang betont Marlies Trapp auch, dass die Todesfolge nicht durch Alkohol an sich, "sondern eben durch die unterschiedlichen und schweren Erkrankungen, die massiver Alkoholkonsum auslöst" eintritt.

Unterdessen zeigt die Statistik, dass sich bei der altersspezifischen Betrachtung der nicht-alkoholbedingten Sterbefälle ein Kohorteneffekt (auch Generationeneffekt genannt) feststellen lässt: 2003 entfielen die meisten Sterbefälle auf die 35- bis 39-Jährigen, 2008 auf die 40- bis 44-Jährigen und 2013 auf die Altersgruppe der 45- bis 49-jährigen Menschen.

(RP)
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