Kreis Heinsberg Eichenprozessionsspinner wird bekämpft

Kreis Heinsberg · In diesem Jahr werden 5400 Eichenbäume entlang von Verkehrsstraßen und auf öffentlichen Grünflächen behandelt.

 Die Raupenhaare des Eichenprozessionsspinners stellen eine gesundheitliche Gefährdung für Menschen dar.

Die Raupenhaare des Eichenprozessionsspinners stellen eine gesundheitliche Gefährdung für Menschen dar.

Foto: Kreis Heinsberg

Der Kreis Heinsberg und die kreisangehörigen Städte und Gemeinden sowie die Stadt Baesweiler und der Kreis Düren für das Stadtgebiet Linnich werden in den kommenden Wochen wieder eine gemeinsame vorbeugende Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners an Stellen vornehmen, an denen mit einem starken Befall zu rechnen ist. Das teilt der Kreis Heinsberg mit. Verkehrsteilnehmer werden gebeten, auf entsprechend gekennzeichnete Einsatzfahrzeuge zu achten. Die Arbeiten erfolgen ab Mitte Mai während der hellen Tages- und Abendstunden (bis gegen 22 Uhr), wobei mit kurzzeitigen Beeinträchtigungen durch die zum Einsatz kommende laute Sprühturbine gerechnet werden muss. In diesem Jahr werden 5400 Eichenbäume entlang von Verkehrsstraßen und auf öffentlichen Grünflächen behandelt.

Die Raupenhaare des Eichenprozessionsspinners stellen eine gesundheitliche Gefährdung für Menschen dar. Bei Berührung mit den Brennhaaren können diese eine allergische Reaktion (Raupen-Dermatitis) auslösen. Auch die nach der Häutung der Raupen alten Larvenhäute, die in den "Nestern" verbleiben, besitzen weiterhin eine hohe Konzentration an Brennhaaren. Durch Mäharbeiten beispielsweise können die Brennhaare wieder aufgewirbelt werden und für gesundheitliche Beeinträchtigungen sorgen. Eine vorsorgliche Bekämpfung ist bei Abwägung aller Aspekte die sinnvollste Lösung. Der Eichenprozessionsspinner kommt an allen Eichenbaumarten vor, insbesondere in unserer Gegend an den europäischen Arten der Stiel- und Traubeneiche. Er tritt in warm-trockenen Regionen im Tiefland auf. Mit der Präventionsmaßnahme wurde durch den Kreis Heinsberg ein Fachunternehmen beauftragt. Besprüht werden die Eichenbäume mit dem Biozid "Dipel ES". Dieses Mittel hat die entsprechende Zulassung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin und basiert auf bestimmten Stämmen des Bacillus thuringiensis (BT). Das Biozid wirkt als Fraßgift. Es tötet nur bestimmte Raupen; nicht hingegen Nützlinge wie Marienkäfer oder Schlupfwespen. Die Raupen nehmen die zunächst ungiftige Vorstufe des Wirkstoffs beim Fressen der jungen Eichenblätter auf. Erst später bildet der Bazillus den eigentlichen Giftstoff und löst die Vergiftung des Eichenprozessionsspinners aus.

Der Vorteil dieses Mittels besteht darin, dass beim Versprühen in Form der Vorstufe dieses für den Menschen vergleichsweise unbedenklich ist. Vorsorglich sollte man dem Sprühnebel ausweichen, denn intensiver Kontakt mit diesem kann in Einzelfällen Reizungen verursachen. Ebenfalls sollten die Anwohner beim Vernehmen der Sprühturbine für die Zeit der Bekämpfungsmaßnahme die Fenster ihres Wohnhauses geschlossen halten.

(RP)
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