Heinsberg Ein besonderer Blick auf China

Heinsberg · Arbeiten des Fotokünstlers Bernard Langerock, die sich auf symbolischer Ebene mit China und seiner Kultur auseinandersetzen, sind derzeit beim Kunstverein Heinsberg im Horster Hof in Unterbruch zu sehen.

 Vor den Fotowerken: (v.l.) Referentin Susanne Löhr, Aussteller Bernard Langerock, Alwin Hintzen, Vorsitzender des Kunstvereins Heinsberg, und Vereinskuratorin Ingrid Trantenroth-Scholz.

Vor den Fotowerken: (v.l.) Referentin Susanne Löhr, Aussteller Bernard Langerock, Alwin Hintzen, Vorsitzender des Kunstvereins Heinsberg, und Vereinskuratorin Ingrid Trantenroth-Scholz.

Foto: Ruth Klapproth

Reinkarnation, Reichtum, Kreislauf der Wiedergeburt oder Revolution sind Namen einiger Werke, die bei der Ausstellung "China - Transformationen" zu betrachten sind. Die Bilder des Fotokünstlers Bernard Langerock sind in den Räumen des Kunstvereins Region Heinsberg ausgestellt.

Entstanden sind die Fotografien bei einem Chinaaufenthalt im Jahre 2013. Es sind keine Reportagen. Die Fotografien gehen in die Tiefe und vermitteln ihre Aussage über die symbolische Ebene. Vor allem zeigen die Fotografien Langerocks die Umbrüche Chinas, die Transformationen. Aber auch Gefühle, die bei einem Wandel immer auftreten, werden für den Betrachter sichtbar.

Inwiefern Transformation in China zu beobachten ist und wie sich der Wandel zeigt, verdeutlichte Susanne Löhr, Geschäftsführerin des Konfuzius-Instituts Metropole Ruhr, in einer Einführung. Die Vielfalt Chinas und die vielen Veränderungen führten zu der Frage: "Wie und was ist China eigentlich?", so Löhr. Die eine Antwort auf diese Frage gebe es nicht. China auf dem Land unterscheide sich vom China in der Stadt. Die Religionszugehörigkeiten seien vielfältig. "China scheint uns schwierig zu verstehen und kompliziert zu sein, da all diese Entwicklungen parallel laufen und die einzelnen Teile ein Mosaik ergeben, jedoch kein homogenes Bild", sagte Löhr.

Genau diese Mosaikteile zeige Bernard Langerock in seinen Fotografien. Die Transformationen seien "in doppeltem Sinne" zu beobachten, sagte Löhr. Einmal aus dem Auge des Betrachters und einmal die Transformation Chinas. Ein zentrales Element in den ausgestellten Bildern ist die Farbe Rot. Sie steht auf der einen Seite für die Liebe. Im chinesischen steht Rot aber auch für Feste und für die Kommunistische Partei.

Das Bild "Harmonie" zeigt einen goldenen Gebetsstein, der von einem roten Tuch verdeckt ist. Auf der symbolischen Ebene stehe der Gebetsstein für die Tradition Chinas. Das rote Tuch symbolisiere Schutz, den Schutz der chinesischen Tradition, erläuterte Ingrid Trantenroth-Scholz. Die zweite Vorsitzende des Kunstvereins Region Heinsberg stellte beispielhaft einige Fotografien vor. Ein Bild einer Einkaufstüte erinnert an den "Tank man", den unbekannten Mann, der im Jahr 1989 einen Panzerkonvoi in der Nähe des Tian'anmen-Platzes in Peking blockierte. Er wurde international bekannt, die Identität des Mannes blieb ungeklärt. In seinen Händen hielt er je eine Einkaufstüte.

Diese und viele weitere Symbole, die für Transformation stehen, zeigt die Ausstellung. Dabei sind die Bilder meist Reduktionen. Sie sind reduziert auf ganz bestimmte Motive, in denen der Betrachter vieles lesen kann. Dabei macht sich jeder auf seine Weise Gedanken zu den Bildern, wodurch es zu unterschiedlichen Lesarten der Transformationen kommt.

(anek)
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