Erkelenz Engagiert sein in der DRK-Familie

Erkelenz · Das Rote Kreuz könnte ohne seine Ehrenamtlichen die vielfältigen Aufgaben nicht bewältigen. Sechs Aktive erzählen, warum sie sich einsetzen. Gemeinschaftlich zu helfen, ist ihnen ein Anliegen.

 Die Ehrenamtlichen Stefan Kloss, Sandra Hädrich, Käthi Feickes, Martin Reimann, Jürgen Zoons und Marianne Küster-Eßer (v.r.) gemeinsam mit Einsatzdienstleiter Hardy Hausmann (l.) und DRK-Kreisgeschäftsführer Lothar Terodde (3.v.l.) vor dem Haus des DRK-Kreisverbandes in Erkelenz.

Die Ehrenamtlichen Stefan Kloss, Sandra Hädrich, Käthi Feickes, Martin Reimann, Jürgen Zoons und Marianne Küster-Eßer (v.r.) gemeinsam mit Einsatzdienstleiter Hardy Hausmann (l.) und DRK-Kreisgeschäftsführer Lothar Terodde (3.v.l.) vor dem Haus des DRK-Kreisverbandes in Erkelenz.

Foto: J. LaaseR

Sich für andere einsetzen, aktiv sein, zupacken, ohne Honorar - das ist selbstverständlich und bedarf eigentlich keiner großartigen philosophischen Begründung für Ehrenamtliche beim Deutschen Roten Kreuz.

Auch der Kreisverband Heinsberg mit seinen 712 Mitgliedern - von denen "nur" 93 Hauptamtliche oder Honorarkräfte sind - könnte seinen vielfältigen Aufgabenkreis, der vom Katastrophenschutz, über Sanitätsdienst bei Stadtfesten, Organisation von Blutspenden und Seniorendienste bis hin zum Angebot im Kleiderstübchen reicht, nicht ohne viele Einsatzfreudige stemmen.

Sechs sind zum RP-Gespräch ins DRK-Zentrum nach Erkelenz gekommen. Dazu gehört Sandra Hädrich (33) vom Ortsverein Hückelhoven, Mitglied der Einsatzeinheit Katastrophenschutz. Sie organisiert Blutspenden, Sanitätsdienste und Kleidersammlung. Um sich zur Rettungssanitäterin ausbilden zu lassen, war ihr auch der Jahresurlaub nicht zu schade, monatliche Aus- und Fortbildungen gehören dazu. 1991 kam sie zum Jugendrotkreuz (JRK) und blieb bei der Stange. Das gilt auch für Stefan Kloss (43), er ist 2. Vorsitzender des Ortsvereins und Truppführer in der Einsatzeinheit Hückelhoven-Ratheim, seit 1978 aktiv. Martin Reimann (26) aus Erkelenz begann ebenfalls im JRK, zu dem er über den Schulsanitätsdienst in der Realschule kam. Heute ist er im DRK Zugführer der 2. Einsatzeinheit und Einsatzleiter im Ortsverein Erkelenz. Mariann Küster-Eßer (52) aus Erkelenz, Mitglied im DRK-Vorstand und der 2. Katastropheneinheit, kümmert sich seit vielen Jahren verantwortlich um den DRK-Nachwuchs, für den sie gerne die Werbetrommel rührt, etwa für Aktionen wie das Teddybären-Krankenhaus oder die JRK-Zeltlager.

Auch für Jürgen Zoons (52) aus Waldfeucht, seit 37 Jahren Mitglied, heute aktiv im Kreisvorstand und Kreis-Bereitschaftsleiter, gehört das DRK zum Leben. Käthi Feickes aus Arsbeck, Vorsitzende des OV Wegberg, ist seit 35 Jahre aktiv - sei es als Ersthelferin, bei Blutspenden oder betreuten Urlaubsreisen. "Ich wollte eigentlich zur Feuerwehr", sagt sie. Das sei damals noch nicht möglich gewesen, also wurde das Engagement fürs DRK daraus.

Für die meisten in der Runde ist das DRK Familiensache. Sandra Hädrich wurde früher schon von ihrer Mutter zum DRK-Dienst mitgenommen, Stefan Kloss kam durch den Bruder dazu. Jürgen Zoons berichtet von seinem 80-jährigen, immer noch im DRK aktiven Vater, und Käthi Feickes erzählt gar von fünf Rotkreuzlern in der Familie.

Natürlich erleben Ersthelfer und Mitarbeiter beim Katastrophenschutz auch ernste Situationen. Bedrückendes etwa, wie Sandra Hädrich und Stenfan Kloss vom Hochwassereinsatz in Magdeburg berichten. "Da macht man sich schon Gedanken und merkt angesichts der Flutopfer plötzlich, wie gut es einem geht." Auch der Umgang mit Menschen in Not sei nicht einfach. Da brauchen auch die Helfer schon mal einen ihrer (speziell dafür ausgebildeten) Kollegen als Gesprächspartner, um sich Druck von der Seele zu reden.

Aber insgesamt dominiere doch die Freude am Dienst. "Wir setzten uns ein, bekommen aber auch viel zurück", sagt Jürgen Zoons. Die Gemeinschaft beim DRK finden alle wichtig. "Wir sind eine große Familie. Hier entstehen langjährige Freundschaften, die auch ins Privatleben weiterreichen", bestätigt nicht nur Käthi Feickes. Positive Reaktionen von Bürgern machen den Helferinnen und Helfern beim Einsatz Mut. "Es ist schön, wenn man angesprochen wird und hört: Gut, dass ihr das macht", sagt Sandra Hädrich. "Die Meisten fragen doch nur: Was kriege ich dafür?"

(RP)
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