Wegberg Entscheidung nicht vor Januar

Wegberg · Mit einer Entscheidung über die Eröffnung des Hauptverfahrens gegen den ehemaligen Leiter der Sankt Antonius Klinik, Dr. Arnold Pier (52), ist nicht vor Ende Januar zu rechnen. Das teilte Gerichtssprecher Joachim Banke gestern mit.

Fristverlängerung eingeräumt

Der Vorsitzende der 7. großen Strafkammer (Schwurgericht) des Landgerichts Mönchengladbach, Vorsitzender Richter am Landgericht Lothar Beckers, habe mitgeteilt, dass dem Hauptangeklagten Pier Fristverlängerung bewilligt worden ist. Er kann bis in die zweite Januarhälfte Stellung nehmen zu ärztlichen Gutachten, die sich mit der Frage befassen, ob bestimmte Behandlungen im Wegberger Krankenhaus den Regeln der ärztlichen Kunst entsprechend durchgeführt worden sind.

Wie Gerichtssprecher Banke erläuterte, muss das Gericht diese Stellungnahme abwarten, ehe es über die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheidet. Erst dann könne die Sache terminiert werden.

Das Gericht entscheidet derzeit darüber, ob sich Pier wegen der Fehlbehandlung von rund 16 Patienten mit teilweise tödlichem Ausgang vor Gericht verantworten muss. Die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach wirft Pier u.a. Körperverletzung mit Todesfolge in drei Fällen, schwere Körperverletzung in einem Fall sowie fahrlässige Tötung in vier Fällen vor. Pier hat diese Vorwürfe stets bestritten.

Aus U-Haft freigelassen

Mitte April wurde der Chirurg in Untersuchungshaft genommen. Das Oberlandesgericht Düsseldorf ordnete am 22. Oktober seine Freilassung an, da keine Fluchtgefahr bestehe. Wie ein Mitarbeiter der Klinik, der namentlich nicht genannt werden möchte, gegenüber der RP sagte, ist der Ex-Chefarzt nach seiner Freilassung nicht mehr im Wegberger Krankenhaus erschienen. "Seine Anwälte haben ihm nahegelegt, die Sankt Antonius Klinik derzeit nicht zu betreten", sagte der Mitarbeiter.

(RP)
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