Vier Vorfälle bei Erkelenz Polizei: "A46 ist kein Unfallschwerpunkt"

Kreis Heinsberg · Auf der A46 bei Erkelenz sind in den vergangenen drei Wochen vier Verkehrsunfälle passiert. Eine Frau kam ums Leben. Für die Polizei ist die Strecke zwischen den Ausfahrten Erkelenz-Süd und Erkelenz-Ost dennoch kein Unfallschwerpunkt.

Chronik der Unfälle auf der A46
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Chronik der Unfälle auf der A46

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Auf der A46 bei Erkelenz hat es in den vergangenen Wochen auffällig oft gekracht. In den rund drei Wochen zwischen dem 21. Oktober und dem 14. November ereigneten sich dort vier Unfälle. Zwei passierten nur wenige Stunden hintereinander, in der Nacht auf den 14. November. Drei Unfälle ereigneten sich in Höhe der Ausfahrt Erkelenz-Süd, einer in Höhe der Ausfahrt Erkelenz-Ost. Und auch im weiteren Verlauf, zwischen dem Ausbauende Heinsberg und der Anschlussstelle Dremmen war es bereits Anfang Oktober kurz hintereinander zu zwei schweren Verkehrsunfällen gekommen.

A46 bei Erkelenz: Zwei Unfälle an einem Abend
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A46 bei Erkelenz: Zwei Unfälle an einem Abend

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Bei den Unfällen auf der Strecke zwischen den Ausfahrten Erkelenz-Süd und Erkelenz-Ost wurden ein Autofahrer leicht und ein Motorradfahrer schwer verletzt. Eine Fahrer hatte Glück und blieb unverletzt. Anfang November erlitt eine Frau, die die Kontrolle über ihr Fahrzeug verlor und gegen eine Leitplanke raste, tödliche Verletzungen. Sie wurde in ihrem Auto eingeklemmt.

Frau stirbt bei Unfall auf A46
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Frau stirbt bei Unfall auf A46

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Die Fahrtrichtung spielt offenbar keine Rolle bei der Unfallhäufigkeit: Unfälle gab es bei Fahrten in beide Richtungen. Alle Unfälle, auch die im weiteren Verlauf der A46 in Richtung Heinsberg, passierten, weil die Fahrer aus zumeist ungeklärter Ursache die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren oder bei einem Spurwechsel nicht auf den Verkehr achteten.

Unfälle passieren bei Kontrollverlust und Spurwechsel

Unfall: Zwei Personen im Auto eingeklemmt
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Unfall: Zwei Personen im Auto eingeklemmt

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So wurde am 21. Oktober ein Motorradfahrer schwer verletzt, als sein Fahrzeug mit dem Auto einer Frau kollidierte. Die Frau wollte die Spur wechseln und achtete dabei nicht auf den Verkehr. Beide waren auf der A46 in Richtung Wuppertal unterwegs, der Unfall ereignete sich in Höhe der Anschlusstelle Erkelenz-Süd. Am 13. November wiederum verletzte sich ein Autofahrer leicht, als er mit seinem Wagen aus ungeklärter Ursache von der Fahrbahn abkam und mit der Leitplanke kollidierte. Er fuhr in Richtung Hückelhoven.

Aus Sicht der Autobahnpolizei Düsseldorf ist die Strecke auf der A46 zwischen Erkelenz-Süd und Erkelenz-Ost allerdings kein Unfallschwerpunkt. "Wir können für die Strecke zwischen Erkelenz-Süd und Erkelenz-Ost keinerlei Auffälligkeiten feststellen", sagt Polizeisprecher Marcel Fiebig auf Nachfrage. Die Unfallhäufigkeit halte sich "absolut im Rahmen" und sei im Vergleich zur Unfallhäufung auf anderen Strecken sogar gering.

Laut Polizei gibt es "keinerlei Auffälligkeiten"

"Ob eine Strecke oder eine bestimmte Stelle auf der Autobahn als Unfallschwerpunkt eingestuft wird, hängt von vielen Faktoren ab", sagt Fiebig. Da spielen die Anzahl der Spuren, die Art und Anzahl der Verkehrsschilder, das durchschnittliche Verkehrsaufkommen an Wochentagen und am Wochenende sowie die Art der Unfälle, die passieren, eine Rolle. Die Entscheidung liege bei einem gemischten Gremium, in dem neben der Autobahnpolizei weitere Verantwortliche, wie unter anderem die Bezirksregierung und der Landesdienst Straßen, Straßen.NRW, vertreten seien, so Fiebig.

Ausschlaggebend dafür, dass die A46 bei Erkelenz noch nicht als Unfallschwerpunkt eingestuft worden sei, sei die vergleichsweise geringe Zahl und Schwere der Unfälle. Zwar kam Anfang November in Höhe der Ausfahrt Erkelenz-Süd eine Frau ums Leben. Aber es gab auch mehrere Unfälle, bei denen es keine oder nur leicht verletzte Personen gab. "Wir haben natürlich registriert, dass in den letzten Wochen häufiger Unfälle passiert sind und werden das weiter beobachten", sagt Fiebig. Dennoch geht er nicht davon aus, dass die Strecke zwischen Erkelenz-Süd und Erkelenz-Ost bald als Unfallschwerpunkt eingestuft werden wird.

Zurzeit plant auch der Landesbetrieb Straßen.NRW keine Vorkehrungen - wie zum Beispiel ein Tempolimit für die A46 bei Erkelenz. Dies würde erst geschehen, wenn die Strecke von dem Gremium mit der Polizei und der Bezirksregierung als Unfallhäufungspunkt eingestuft oder von der Polizei um schnelle Lösung gebeten wird, sagte Norbert Cleve von der Autobahnniederlassung Krefeld auf Anfrage.

(lsa)
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