Kreis Heinsberg FDP mit faustdicker Überraschung

Kreis Heinsberg · Elke Wirtz tritt nächstes Jahr für die FDP im Kreis Heinsberg als Bundestagskandidatin an. Die Erkelenzerin wurde im zweiten Wahlgang nominiert, wodurch der Kreisvorsitzende der FDP, Andreas Rademachers, nicht zum Zuge kommt. Er freue sich aber auf den gemeinsamen Wahlkampf.

 Andreas Rademachers (v.l.) gratuliert der FDP-Bundestagskandidatin Elke Wirtz aus Erkelenz mit Ursula Krahe-Buschen und Petra Müller.

Andreas Rademachers (v.l.) gratuliert der FDP-Bundestagskandidatin Elke Wirtz aus Erkelenz mit Ursula Krahe-Buschen und Petra Müller.

Foto: kn

Die Erkelenzerin Elke Wirtz tritt für die FDP als Bundestagskandidatin an. Damit ist es bei der Kreiswahlversammlung der Liberalen zur faustdicken Überraschung gekommen. Der Kreisvorstand hatte sich zuvor einstimmig für den Kreisvorsitzenden Andreas Rademachers ausgesprochen. Im ersten Wahlgang war es noch zu einem Patt gekommen — mit 15 Ja-Stimmen zu zwölf Nein-Stimmen wurde Elke Wirtz dann im zweiten Wahlgang zur Kandidatin für die Bundestagswahl 2013 gekürt.

Senkrechtstarterin im Kreis

Wirtz, 2009 in die FDP eingetreten, ist damit eine Senkrechtstarterin im Kreisverband. Seit März dieses Jahres ist die 50-jährige Beisitzerin im Kreisvorstand Heinsberg sowie im Vorstand der Liberalen Frauen NRW. Die ledige Erkelenzerin arbeitet als Projektleiterin im Bereich Dialog- und Internetmarketing und bezeichnet sich selbst als "kommunikativen Teamplayer". Flexibilität und Eigeninitiative wolle sie vorleben, bürgernahe Politik machen und mehr Bürgerbeteiligung einfordern. Als ihre Kernthemen nennt sie Arbeit, Wirtschaft, Energie und besonders für den Kreis Heinsberg das Bereitstellen von schnellem Internet.

Einige FDP-Mitglieder hätten sie jüngst zur Gegenkandidatur ermuntert, erzählte Wirtz am Rande der Versammlung. Viele hätten sich eine Auswahl an Kandidaten gewünscht. "Ich hatte keine Ahnung, wie das für mich ausgeht", sagte die 50-Jährige. Wodurch diese Überraschung zustande kam, sorgte für Spekulationen. "Der Vorstand hat sich klar hinter Rademachers positioniert", betonte Stefan Lenzen, der Vorsitzende der FDP-Kreistagsfraktion. Rademachers studierte in Bonn und fertigt derzeit seine Promotion. Seit kurzem arbeitet er in Düsseldorf. Vielleicht sei er manchen Mitgliedern deshalb vor Ort zu wenig präsent gewesen, spekulierte Lenzen.

Zuvor hatte Rademachers die Mitglieder auf den Wahlkampf eingestimmt und auf Erfolge verwiesen, die auch oder gerade wegen der Liberalen zustande gekommen seien. Wirtschaftliches Wachstum, sinkende Rentenbeiträge, keine vergemeinschaftlichten Schulden — "das waren wir", sagte Rademachers. "Nirgendwo erlebe ich unsere FDP engagierter als hier bei euch", sagte Bundestagsabgeordnete Petra Müller. Sie sprach konkrete regionale Erfolge wie den Erhalt des Bundeswehrstandorts in Geilenkirchen an. Sie sprach aber auch von Fehlern wie der Hotelsteuer, "ein Kommunikationsdebakel". Sie werde sich weiterhin für Projekte wie den Lückenschluss der Autobahn 46 zur B 56 neu und die Reaktivierung der Bahninfrastruktur Aachen-Heinsberg-Düsseldorf einsetzen, betonte sie.

Gemeinsamer Wahlkampf

Andreas Rademachers gratulierte der neuen Kandidatin. Man habe Auswahl gehabt und sich entschieden. "Ich freue mich mit dir auf den gemeinsamen Wahlkampf", erklärte der FDP-Kreisvorsitzende.

(prei)
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