Heinsberg Firestone bringt Industriearbeitsplätze

Heinsberg · Mehr als 100 neue Arbeitsplätze bringt das amerikanische Unternehmen Firestone nach Heinsberg. Bürgermeister Wolfgang Dieder teilte gestern den Ansiedlungserfolg mit, der regionweit einer der größten in diesem Jahr ist.

Ab 2018 will Firestone Building Products in Heinsberg-Dremmen nachhaltige, umweltfreundliche Dämmstoffe für den europäischen Markt herstellen. Das Unternehmen mit Sitz in Indianapolis/USA ist eine Tochtergesellschaft von Bridgestone, dem nach eigenen Angaben weltweit größten Hersteller von Reifen und Gummiprodukten. Errichtet wird in der Kreisstadt das erste eigene Werk in Europa, nachdem vor drei Jahren eines im spanischen Terrassa übernommen worden war.

"Für Heinsberg ist das eine gewaltige Entwicklung und eine Bestätigung, dass wir als Wirtschaftsstandort attraktiv sind", erklärte Bürgermeister Wolfgang Dieder gestern bei der Präsentation der Neuansiedlung. Errichtet wird die 30.000 Quadratmeter große Produktionshalle zwischen Wurm und Düsseldorfer Straße jedoch nicht von Firestone selbst, sondern von Panattoni Europe als Investor, der in Hückelhoven bereits für die Jago AG gebaut hat. Vor einem Jahr war dieser bei der ExpoReal in München, der größten Fachmesse für Immobilien in Europa, an die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Heinsberg (WFG) mit der Anfrage herangetreten, ob in der Region ein zweites großes Projekt möglich sei, erinnerte gestern WFG-Geschäftsführer Ulrich Schirowski zurück. Die Anfrage sei an alle Kommunen im Kreisgebiet weitergeleitet worden.

Exakt ein Jahr nach dem ersten Kontakt konnte Heinsberg nun mitteilen, dass die Verhandlungen positiv verlaufen und die Verträge notariell geschlossen sind. "Wir hatten die erforderliche Fläche und konnten vor allem mit der künftig direkten Anbindung an die niederländische Autobahn 2 und außerdem mit einem qualifizierten Arbeitskräftemarkt punkten", berichtete Dieder. Bald einen solchen Weltkonzern in der Stadt zu haben, für dessen Ansiedlung ein deutlicher zweistelliger Millionenbetrag investiert werde und der schon Erweiterungsflächen reserviert habe, sei "ein gewaltiger Ansiedlungserfolg". Zu erwarten seien mehr als 100 neue qualifizierte Arbeitsplätze.

Schriftlich teilte Firestone mit, dass es in Heinsberg sowohl eine Produktion als auch ein Zentrallager geben wird. "Die neue Anlage wird die Produktion und den Vertrieb von Polyiso-Schaum (PIR) erweitern, auf ihm basieren die Dämmstofflösungen, die das Unternehmen zur Gebäudeisolierung anbietet", erklärte Troy Geuther für Firestone Building Products. Der neue Standort werde das Unternehmen in die Lage versetzen, sich im europäischen Markt für Baustoffe noch besser zu positionieren. Dazu Tim Dunn von Firestone: "Die Investition in die Erweiterung der Fertigungskapazitäten für unsere Dämmstoffprodukte ist zentraler Punkt unserer allumfassenden Strategie, unser Geschäft auszubauen und gleichzeitig sicherzustellen, dass wir den Bedürfnissen unserer Kunden gerecht werden."

Ein Jahr vom Erstkontakt bis zur Präsentation des Ansiedlungsvorhabens nannte Ulrich Schirowski von der WFG gestern "eine rekordverdächtige Zeit". In dieser sei es gelungen, eine der größten, vielleicht sogar die größte Neuansiedlung des Jahres in der Großregion Aachen herbeizuführen. Wichtig für den Kreis Heinsberg ist an dieser aus Sicht der WFG, dass neben den jüngsten Arbeitsplätzen in der Logistikbranche nun auch neue in der Produktion kommen.

(spe)
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