Kreis Heinsberg Flüchtlingen Wege in die Arbeit ebnen

Kreis Heinsberg · Seit 14. Dezember gibt es einen "Integration Point" im Jobcenter Heinsberg. Der neue Arbeitsmarktservice soll Flüchtlinge/Asylbewerber früh fit machen für die Arbeitswelt. Arbeitsagentur, Jobcenter und Kommunen kooperieren.

 Die Tür zum neuen "Integration Point" für Flüchtlinge öffneten gestern: (v.r.) Gabriele Hilger (Arbeitsagentur), Wegbergs Bürgermeister Michael Stock, Helmut Nobis (Jobcenter) und Erkelenz' Bürgermeister Peter Jansen.

Die Tür zum neuen "Integration Point" für Flüchtlinge öffneten gestern: (v.r.) Gabriele Hilger (Arbeitsagentur), Wegbergs Bürgermeister Michael Stock, Helmut Nobis (Jobcenter) und Erkelenz' Bürgermeister Peter Jansen.

Foto: Jürgen Laaser

Das Signet des neuen "Integration Point" zeigt eine Weltkugel, umringt von abstrahierten menschlichen Figuren in unterschiedlichen Farben, die Vielfalt der Herkunft symbolisierend. Gestern wurde der neue Arbeitsmarktservice für Flüchtlinge und Asylbewerber in der Jobcenter-Geschäftsstelle Heinsberg vorgestellt. Und es wurde ein Kooperationsvertrag offiziell unterzeichnet. Denn seit dem 14. Dezember arbeiten das Jobcenter Kreis Heinsberg, die Agentur für Arbeit Aachen-Düren, der Kreis Heinsberg und dessen zehn Kommunen in der neuen Anlaufstelle für die berufliche Eingliederung von Flüchtlingen zusammen. Mit einbezogen in dieses Netzwerk sind die Außenstellen des Jobcenters in Erkelenz, Hückelhoven und Geilenkirchen.

Sinn der von der Bundesagentur für Arbeit angeschobenen und mit zusätzlichen finanziellen Mitteln ausgestatteten Kooperationsiniative "Integration Point" (IP) sei es, schon sehr früh Flüchtlingen mit hoher "Bleiberechtsprognose", wie es die Fachleute ausdrücken, Wege in den Arbeitsmarkt zu ebnen - durch Vermittlung in Sprach- und Integrationskurse, Praktika bei Firmen und flankierende Sozialberatung von der Wohnungsfindung bis hin zur Kinderbetreuung.

Zentrales Anliegen des IP ist es, die Zusammenarbeit aller Stellen, die mit Flüchtlingen/Asylbewerbern zu tun haben, zu koordinieren - dazu zählen auch etwa Ausländerbehörde, Sozial- und Jugendämter, Integrations- und Flüchtlingsbeauftragte oder Schulträger, erläuterten gestern Helmut Nobis, Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Heinsberg, und Gabriele Hilger, Chefin der Arbeitsagentur Aachen-Düren. Die Arbeitsgemeinschaft der Bürgermeister im Kreisgebiet, vertreten durch Peter Jansen (Erkelenz) und Michael Stock (Wegberg), begrüßt das neue Netzwerk. Jansen: "Die Bündelung der Zuständigkeiten ist das beste Mittel, um Integration gut hinzukriegen."

"Wir haben ein gemeinsames Interesse, diese Menschen so zügig wie möglich in Integrationsmaßnahmen einzubinden", unterstrich Gabriele Hilger. 1200 Menschen im Kreis Heinsberg (mit derzeit rund 4000 Flüchtlingen) nehmen seit November an Einstiegskursen teil, und noch weitere könnten hinzustoßen, sagte Hilger. Sie erläuterte auch, dass die Kurse weit über die - natürliche grundlegende Sprachvermittlung - hinausgehen. Eine wichtige Rolle spiele die Einordnung bisheriger Qualifikationen, Schulabschlüsse und Berufserfahrungen der Flüchtlinge, ergänzte Nobis. Mit einbezogen werden interessierte Arbeitgeber. Und davon gebe es nicht wenige, bestätigte Wegbergs Bürgermeister Michael Stock. "Mir sind zwei Firmen bekannt, die ausdrücklich Flüchtlinge/Asylbewerber suchen. Der Arbeitsmarkt in der Region bietet Chancen", ist Stock überzeugt. Das sehen Arbeitsmarktfachleute auch so. Sie erleben aber auch, dass es viele Flüchtlinge in die Großstädte zu ihren "Communities" zieht. Ihnen die Jobperspektiven in der Region schmackhaft zu machen, sei eine wichtige Aufgabe.

(RP)
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