Kreis Heinsberg Förderschulen werden neu geordnet

Kreis Heinsberg · Wegen der Inklusion steht die Förderschullandschaft im Kreis Heinsberg vor einer kompletten Neuordnung. Neben der Gebrüder-Grimm-Schule in Heinsberg soll auch die Janusz-Korczak-Schule in Geilenkirchen geschlossen werden.

Die Förderschullandschaft im Kreis Heinsberg steht vor einer kompletten Neustrukturierung. Grund für die Weiterentwicklung, welche die Kreisverwaltung während der Sitzung am Montagabend im Berufskolleg Erkelenz vorstellte, ist die Inklusion. Neben der Gebrüder-Grimm-Schule in Heinsberg mit dem Förderschwerpunkt Sprache sollen auch die beiden Dependancen der Janusz-Korczak-Schule (Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung) in Geilenkirchen-Hünshoven und Geilenkirchen-Beeck auslaufen. Dafür sollen neue Förderschulen geschaffen werden.

An der Gebrüder-Grimm-Schule und der Janusz-Korczak-Schule sollen mit Beginn des Schuljahres 2015/16 keine neuen Schüler mehr aufgenommen werden. Die bereits angemeldeten Schüler werden nach derzeitigen Planungen bis zum Ende in den vorhandenen Schulgebäuden beschult.

Bestehen bleibt in jedem Fall die Rurtal-Schule in Heinsberg-Oberbruch mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung. Im nördlichen Kreis Heinsberg sollen eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkten Lernen, Sprache und emotionale und soziale Entwicklung - nach derzeitigem Stand der Dinge in Hückelhoven - sowie eine Schwerpunktschule in Erkelenz (Gemeinschaftshauptschule) eingerichtet werden. "Dafür sind die Städte und Gemeinden zuständig, nicht der Kreis Heinsberg", sagt Schulamtsleiter Franz Josef Dahlmanns. Außerdem soll eine Förderschule an zwei Standorten im Südkreis mit den Förderschwerpunkten Lernen, Sprache sowie emotionale und soziale Entwicklung eingerichtet werden - nach derzeitigem Stand der Dinge in Gangelt (Mercator-Schule) und Oberbruch (Don-Bosco-Schule).

Die Kreisverwaltung weist darauf hin, dass nach der Neustrukturierung der Förderschullandschaft auch künftig eine Wahl zwischen einer allgemeinen Schule und einer Förderschule bestehen wird. Alle bisher im Kreis Heinsberg vorhandnen Förderschwerpunkte "Emotionale und soziale Entwicklung", "Geistige Entwicklung", "Lernen", und "Sprache" werden weiterhin und zum Teil ortsnäher angeboten. Was die offene Frage der Abrechnung der Schülerfahrtkosten anbelangt, beabsichtigen die kreisangehörigen Städte und Gemeinden, sich abweichend von der schulgesetzlichen Regelung auf freiwilliger Basis auf das Wohnortprinzip zu verständigen und entsprechende Vereinbarungen zu treffen.

Auf das vorliegende Konzept zur Neustrukturierung der Förderschullandschaft hat sich der Kreis Heinsberg als Schulträger gemeinsam mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden, der unteren Schulaufsicht, den Schulleitungen aller Förderschulen im Kreis Heinsberg sowie den Vertretern der einzelnen Schulformen im Lenkungskreis des Regionalen Bildungsnetzwerkes verständigt. Warum nach dem im Landtag beschlossenen 9. Schulrechtsänderungsgesetz NRW tiefe Einschnitte in die Förderschullandschaft nötig sind, hatte Planer Wolf Krämer-Mandeau von der Projektgruppe Bildung und Region (Bonn), die für den Kreis bereits die Schulentwicklungsplanung erarbeitet hatte, bereits Ende des Jahres 2013 erläutert. Seit Sommer 2014 können Eltern mit Kindern, die bisher eine Förderschule besuchten, landesweit wählen, an welche Schulform sie diese geben wollen. Damit verbunden ist, dass Förderschulen mit weniger als 144 Kindern nicht mehr weitergeführt werden können. Die Zahl der Schüler mit Förderbedarf werde kreisweit von 1412 im Jahr 2007 auf 614 im Schuljahr 2017/18 sinken, prognostiziert ein entsprechendes Gutachten.

Wenn das Konzept zur Neuordnung der Förderschullandschaft umgesetzt ist, spart der Kreis Heinsberg jährlich Kosten in Höhe von rund 725 000 Euro.

(RP)
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