Kreis Heinsberg Fraktionen beraten über Wohnungsmangel im Kreis

Kreis Heinsberg · Die Kreistagfraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Freien Wählern (FW) trafen sich im Kreishaus Heinsberg, um über die Wohnsituation im Kreis zu beraten.

Für die SPD fasste Ralf Derichs, für die Grünen Maria Meurer und für die FW Walter Leo Schreinemacher die Diskussion des Treffens zusammen: Einerseits fehlen kleine und günstige Wohnungen für Sozialleistungsempfänger und Geringverdiener. Andererseits entsteht neuer Bedarf aufgrund der aktuellen Zuwanderung und der zunehmenden Tendenz zu allein lebenden Menschen. Außerdem sind mehr und mehr Angebote für alternative Wohnformen gefragt, zum Beispiel Mehrgenerationenhäuser und für Wohngemeinschaften im Alter. Aus der veröffentlichten Leerstandsstatistik für das Bundesgebiet sind für den Kreis Heinsberg Quoten erkennbar, die denen der Ballungsräume in Köln, Düsseldorf oder Aachen ähnlich sind.

Aus Sicht der drei Fraktionen geht die kommunale Baugebietspolitik zu einem großen Teil in die falsche Richtung. Es werden weiter Neubaugebiete auf der grünen Wiese errichtet, während die Dorfzentren veröden. Historische Dorfkerne mit erhaltenswürdigen Häusern stehen vielfach leer, weil das Angebot auf der grünen Wiese günstiger ist.

Wichtige Grundlage bei der Diskussion waren die Daten des Sozialmonitorings, die von der Kreisverwaltung veröffentlicht wurden. Für langfristige Lösungen wurde die Gründung einer Wohnungsbaugesellschaft diskutiert. Die Fraktionen stimmten darin überein, dass bei der Wohnungsbaupolitik in Generationen und nicht in Wahlzeiträumen gedacht werden muss. Es bestehe aber auch kurzfristig Handlungsbedarf. Ein weiteres Treffen wurde für Juli vereinbart.

(RP)
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