Kreis Heinsberg Frühe Hilfen für junge Eltern

Kreis Heinsberg · Im Kreis Heinsberg ist die Koordinierungsstelle "Frühe Hilfen" unter der Leitung von Dorothea Krollmann eingerichtet. Die Zielgruppe sind Schwangere und junge Eltern. Schon jetzt sind die Akteure vom ungeahnten Bedarf überrascht.

 Unterstützen die Idee der "Frühen Hilfen" im Kreis Heinsberg (von links): Wilhelm Paffen, Dorothea Krollmann, Hans-Jürgen Oehlschläger und Dr. Karl-Heinz Feldhoff.

Unterstützen die Idee der "Frühen Hilfen" im Kreis Heinsberg (von links): Wilhelm Paffen, Dorothea Krollmann, Hans-Jürgen Oehlschläger und Dr. Karl-Heinz Feldhoff.

Foto: JÜRGEN LAASER

"Wir sollten keine Chancen verpassen." Wilhelm Paffen, stellvertretender Landrat des Kreises Heinsberg und Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses, unterstrich schon zum Auftakt die Bedeutung des neuen Netzwerkes. Dass der Bedarf da ist, zeigt sich seit März - im Kreis Heinsberg existiert mittlerweile die Koordinierungsstelle "Frühe Hilfen". Aufgabe der Koordinierungsstelle ist es, alle Fachleute, die im Kreis Heinsberg Angebote für Schwangere und Eltern mit Kindern bis zu drei Jahren unterbreiten, zu einem Netzwerk zusammenzufassen, um die Zielgruppe effektiv zu unterstützen.

Hans-Jürgen Oehlschläger, der Leiter des Jugendamtes des Kreises Heinsberg, nannte beeindruckende Zahlen: "In diesem Netzwerk eingerichtet wurde schon der Dienst der Familienhebammen. Im März gab es drei Fälle, um die sich die Hebammen gekümmert haben, nun sind es schon 30 Fälle. Das zeigt, wie wichtig die Einrichtung der Koordinierungsstelle war." In diesem Zusammenhang sprach er von einem "nicht geahnten Bedarf".

Dorothea Krollmann ist die Leiterin der Koordinierungsstelle. Die Sozialpädagogin hat als erste Maßnahme die Familienhebammen an den Start gebracht. Doch viel Arbeit, und das betonte sie bei der Auftaktveranstaltung in der Burg Wassenberg, liege noch vor ihr. Ihr sei bewusst, dass die Interessen der Akteure des Netzwerkes zwar unterschiedlich seien, aber das Erzielen von Synergieeffekten sei das unbedingte Ziel, dass es gemeinsam zu unterstützen gelte, so Dorothea Krollmann.

Der Kreis Heinsberg hat sich das Modell der frühen Hilfen in Monheim angesehen. Hier, das unterstrich Wilhelm Paffen, habe man schließlich die Wichtigkeit solcher Hilfen für junge Familien erkannt. Längst gibt es im Kreis Heinsberg schon einen Flyer, der den Titel "Nicht jeder Anfang ist leicht" trägt. "Dieser Flyer ist bereits auf eine große Resonanz gestoßen", freute sich Kreisjugendamtsleiter Hans-Jürgen Oehlschläger.

Dr. Karl-Heinz Feldhoff, der Leiter des Kreisgesundheitsamtes, erklärte, dass es um Prävention und Partizipation statt Krisenintervention gehe. "Wir stehen alle in der Verantwortung", betonte der Mediziner. Feldhoff strebt eine Verstetigung der Netzwerkarbeit an, in der es in naher Zukunft darum gehen soll, Schwerpunkte in der Arbeit zu definieren.

Dorothea Krollmann zeigte sich begeistert von der großen Resonanz bei der Auftaktveranstaltung. Das zeige das Interesse der unterschiedlichen Akteure. Sie erklärte, derzeit an einer Homepage zu arbeiten, die die Informationen gebündelt an die Ratsuchenden liefern soll. Sie plant zudem eine App.

(RP)
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