Heinsberg/Wassenerg Gemeinschaft erleben durch Musik

Heinsberg/Wassenerg · Begeisterter Beifall krönte das große Benefizkonzert in der Oberbrucher Rurtalschule, zu dem die Schulband Rur-Rock sich viele musikalische Gäste eingeladen hatte. Der Erlös kam den Partnerschaftsprojekten der Band zugute.

 Wie mitreißend Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam musizieren können, bewies das Duo EigenArts gemeinsam mit der jungen Sängerin Caroline Schlesinger.

Wie mitreißend Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam musizieren können, bewies das Duo EigenArts gemeinsam mit der jungen Sängerin Caroline Schlesinger.

Foto: uwe Heldens

Vom "Herzquotienten" statt dem "Intelligenzquotienten" der Kinder bezieht Beate Theißen ihre unerschöpfliche Energie, Musik und Konzerten an der Rurtalschule Oberbruch einen hohen Stellenwert zu verschaffen. Beim Benefizkonzert in der Schulaula nannte die Pädagogin ihre Motivation auf eine Moderatorenfrage. Dass Schulleiter Volkmar Gilleßen in der Schulband "Rur-Rock - Wir zusammen" von Anfang an den Bass zupft, erleichtert die Musikförderung ebenfalls erheblich.

Die Schuleinrichtung des Kreises mit dem Förderschwerpunkt "Geistige Entwicklung" hatte zum Konzert um Unterstützung gebeten - sieben weitere Bands und zahlreiche Zuhörer/Mitmacher ließen sich nicht lange bitten und füllten die Schulaula komplett. Die Eintritts-Kasse und ein Sammel-Schwein waren nach viereinhalb Stunden voller Musik zwar nicht bis zur Fassungsgrenze gefüllt, aber ein Grundstock für eine Reise im Mai 2016 zur Partnerschule im russischen Pskow war allemal gelegt.

Auch der Briefumschlag, den Konzert-Schirmherr und Landrat Stephan Pusch am Ende seiner kurzen Rede Schul-Chef Gilleßen überließ, deutete sehr auf einen Beitrag für das Sammel-Schwein hin. Um Vielfalt und Freundschaft, um ein Europa der Menschen und nicht nur um Griechenland und Flüchtlingskrisen gehe es, führte der Landrat aus. Die Rurtal-Schule mit ihren Partnereinrichtungen aus Russland, Ungarn und Großbritannien leiste da einen großen Beitrag. Volkmar Gilleßen begrüßte zu Beginn neben dem Landrat den Kreis-Dezernenten Philipp Schneider, Amtsleiter Franz-Josef Dahlmanns. Außerdem Oberkirchenrat Klaus Eberl und Ex-Schulleiter Bernd Schleberger - beide sind Initiatoren des von der Evangelischen Kirchengemeinde Wassenberg aufgebauten und bis heute in Partnerschaft mit der Rurtalschule geförderten Heilpädagogischen Zentrums (HPZ) im russischen Pskow, dessen Konrektorin Swetlana Andrejewa ebenfalls anwesend war - ebenso wie Vertreter des ungarischen Partnerkreises Komaróm Esztergom.

Mit dem WDR-3-Moderator Daniel Finkernagel hatten die Konzertorganisatoren um Beate Theißen einen "Programm-Führer" gewonnen, der ebenso kenntnisreich wie warmherzig und humorvoll Musik sowie kurze Talkrunden miteinander verknüpfte.

Mit Rock, Pop und Jazz lässt sich am besten die musikalische Vielfalt des Konzerts beschreiben, bei dem die Partnerbands immer wieder Mitglieder von Rur-Rock einbanden, die aus behinderten und nichtbehinderten Schülern der Rurtalschule sowie der benachbarten Hauptschule und einigen Lehrern besteht. Mitreißende Sounds von der Bühne, tanzende und klatschende Zuhörer-Akteure im Saal - dass Musik die beste Verbindung zwischen den Menschen mit und ohne Behinderung ist, das wurde in den kurzweiligen viereinhalb Stunden in Oberbruch wieder deutlich.

Im Mai 2016 bricht erneut eine große Musik-Delegation auf zum HPZ in Pskow - dann startet ein neues Friedensprojekt, zu dem Swetlana Andrejewa schon herzlich einlud.

(isp)
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