Kreis Heinsberg Geschäft läuft rund im Kreis Heinsberg

Kreis Heinsberg · Einen anhaltend positiven Grundtenor bilanziert die IHK-Konjunkturumfrage: Für 2016 blicken 44 Prozent aller Betriebe optimistisch in die Zukunft. Expandierende und neue Betriebe sorgen im Kreis Heinsberg dafür, dass es gut läuft.

 Industriepark <strong>Rurtal

Industriepark <strong>Rurtal

Foto: Uwe Heldens

"Die Geschäftslage hat sich gegenüber dem Herbst deutlich verbessert", sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Michael F. Bayer bei der Präsentation der Abfrage-Ergebnisse vom 7. Dezember. "Ein Zeichen, dass es den Unternehmen gut geht und gute Geschäfte gemacht werden." 282 Rückmeldungen auf die Konjunktur-Umfrage der Industrie- und Handelskammer repräsentieren fast 28.000 Mitarbeiter in der Region. Und das Echo klingt weiterhin positiv: 44 Prozent aller Betriebe - so viele wie seit 2012 nicht mehr - schätzen die wirtschaftliche Situation als gut ein. Nur ein Zehntel bewertet sie als schlecht.

 Gewerbe Am Landabsatz

Gewerbe Am Landabsatz

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Nur geringfügig schwächer stellt sich die unternehmerische Zuversicht im Kreis Heinsberg dar: Hier melden 39 Prozent der Betriebe eine gute Geschäftslage, 20 Prozent schätzen die Lage als schlecht ein. Es florieren vor allem Großhandel und Dienstleister. Die Geschäftsaussichten werden anhaltend positiv bewertet: 25 Prozent gehen von einer guten Entwicklung aus, 17 Prozent von einer schlechten, wobei Dienstleister und Industrie im Kreisgebiet die größten Erwartungen hegen.

 Gewerbe- und Industriepark Commerden

Gewerbe- und Industriepark Commerden

Foto: ""

Michael F. Bayer sprach von einem positiven Grundtenor, obwohl Krisen - Schulden Griechenlands, Konflikt Ukraine-Russland oder VW-Abgas-Skandal - anderes vermuten ließen. Im Kammerbezirk läuft die Wirtschaft und läuft und läuft, und: "Die gute Lage dürfte sich fortsetzen. Wir befinden uns auf einem hohen Niveau", schätzt Bayer. Eine kleine Mehrheit der Betriebe erwarte sogar, dass die Wirtschaft noch besser laufen wird.

In Sachen Investitionen blicken Unternehmer ebenso frohen Mutes in die Zukunft. Angst vor Risiken treibt sie nicht um, indes sehen 45 Prozent der Firmen in der Entwicklung der Inlandsnachfrage das größte Konjunkturrisiko. Nur drei von zehn Betrieben fürchten, steigende Energie- und Rohstoffpreise könnten den Wirtschaftsmotor drosseln. "Die niedrigen Öl- und Gaspreise wirken wie ein kleines Konjunkturprogramm", so Bayer. Der Mindestlohn habe einigen Branchen erhebliche Veränderungen gebracht, "aber das Thema ist jetzt verdaut und abgehakt", meinte Bayer. 723 Ausbildungsverträge wurden im Kreis Heinsberg geschlossen, 15 mehr als 2014.

In der Industrie melden vier von zehn Unternehmen gute Geschäfte, nur ein Zehntel ist unzufrieden. Im vergangenen Halbjahr steigerten 42 Prozent aller Industriebetriebe ihren Umsatz, die Auslastung der Produktionskapazitäten stieg von 81 auf 83 Prozent. Auf Rekordniveau bewegt sich die Lage der Dienstleister, nur jeder Neunte klagt. Dienstleister suchen Personal, rund ein Viertel will Mitarbeiter einstellen. Im Handel sind weniger Befragte als zuletzt mit ihrer Lage zufrieden - für ein Viertel ist die Situation gut, ein Sechstel nennt sie schlecht.

Im Einzelhandel berichtet nur ein Fünftel von guten Geschäften, zufriedener ist der Großhandel. Dabei könne bei gestiegenen Löhnen mehr konsumiert werden, merkte Bayer an. Auf dem Bau hat sich die Lage seit Herbst verbessert, vor allem im Wohnungsbau.

Mit niedrigen Arbeitslosenzahlen und guten Aussichten glänzt der Kreis Heinsberg. Großansiedlungen wie Jago (Hückelhoven) und Expansion bestehender Betriebe wie Wurst Esser (Erkelenz), Denso (Wegberg), und Schlafhorst (Übach-Palenberg) beflügeln Beschäftigung und Umsätze. Für Michael F. Bayer "sehr positive Faktoren, die erklären, warum es da gut läuft". IHK-Sprecher Fritz Rötting macht die gute Entwicklung auch an "der sehr guten Wirtschaftsförderung einzelner Bürgermeister" fest. Hückelhoven sei mit Decathlon ein Ansiedlungspunkt gelungen. Rötting: "Mit Garzweiler II steht der nächste Strukturwandel vor der Haustür - vielleicht eher als geplant." Auf das Ende des Braunkohletagebaus mit über 15.000 Beschäftigten müsse sich der Kreis mit AGIT und Innovationsregion Rheinisches Revier rechtzeitig einstellen, vor allem mit einer bedarfsorientierten Flächenpolitik.

(RP)
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