Hückelhoven Grüne: "Energiewende ist mehr als eine Stromwende"

Hückelhoven · Mitgliederzahl gestiegen, Grüne Jugend mit 16 Mitgliedern aktiv. MdL Wibke Brems sprach in Doveren.

Bei der Mitgliederversammlung der Kreisgrünen in der Doverener Mühle gab es diesmal keine Wahlen. Zwei andere Themen standen auf der Tagesordnung: Wahlkampf und Klimaschutz. Der Landtagswahlkampf sei schon seit Monaten ein "Arbeitsschwerpunkt", sagte Regina Schaaf, Sprecherin des Kreisvorstandes. Und auch für die Bundestagswahl sind bereits Vorbereitungen getroffen.

Auch wenn die aktuellen Prognosen für die Landtagswahl die Stimmung trübten, konnten die Kreisgrünen zahlenmäßig Positives verkünden: Die Mitgliederzahl stieg von 133 auf 138. Außerdem gibt es im Kreis Heinsberg seit kurzem wieder eine Grüne Jugend, die bereits 16 Mitglieder zählt.

Zu Gast war die Grüne-Landtagsabgeordnete Wibke Brems aus Gütersloh. Als Sprecherin für Energie und Klimaschutz ihrer Partei gab die 36-Jährige einen kurzen Überblick über die Grüne-Klimapolitik in NRW. Dem Bundesland komme eine besondere Rolle zu: "Ohne NRW kann Deutschland seine Klimaschutzziele nicht erreichen."

Die gelernte Elektrotechnikerin erklärte, dass die Energiewende mehr als eine Stromwende sei. Energiepolitik sei neben den erneuerbaren Energien und deren Speicherung auch die Frage nach der Zukunft von Mobilität und Wärmeerzeugung. Der Elektromotor könne beispielsweise "nicht die endgültige Lösung" sein, sagte Brems. Sie hob besonders den Vorschlag ihrer Partei hervor, ein Zwei- Euro-Ticket einzuführen. Damit solle es möglich sein, einen Tag durch ganz NRW zu fahren.

Zwei Aspekte der Grünen-Energiepolitik wurden im Anschluss besonders diskutiert: Der Ausbau von Windenergie und das vorgeschlagene Zwei-Euro-Ticket. Ulrich Horst sagte, dass bei der Windenergie auf die Bevölkerung geachtet werden müsse. Wibke Brems erklärte dazu, dass auch Windkraftanlagen eine Auswirkung auf die Umwelt hätten. Bezüglich des Tickets gab es seitens der Mitglieder Bedenken. Schon jetzt seien die Züge im Berufsverkehr überlastet. Außerdem wird Gegenwind durch die Verkehrsverbünde erwartet.

Der Kreisverband bereitete sich zudem auf die Bundestagswahl vor. Für das Wahlprogramm wurden Änderungsanträge verfasst. Die Kreisgrünen wollen sich dafür einsetzen, dass die Todesstrafe als "rote Linie" bei EU-Beitrittsverhandlungen gefordert werde. Außerdem brauche es eine "Bildungsoffensive" für die Demokratie- und Medienkompetenz junger Menschen. Um dem Fachkräftemangel im Handwerk entgegenzuwirken, schlagen die Grünen vor, Techniker- und Meisterausbildungen finanziell zu unterstützen.

(anek)
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