Wassenberg Herausforderung annehmen

Wassenberg · In einer Palmprozession geleitete die Gemeinde St. Marien Wassenberg ihren neuen Pfarrvikar Thomas Wieners zu seinem Einführungsgottesdienst in die Myhler Kirche. Wieners betont die Chancen einer großen Gemeinschaft.

Propst Stefan Kaiser von St. Marien hat nun Verstärkung. Gestern, am Palmsonntag, wurde der neue Pfarrvikar Thomas Wieners eingeführt.

Beim Gottesdienst sprach er temperamentvoll und damit anders als der zurückhaltend wirkende Kaiser. Ein Tandem charakterlich sehr unterschiedlicher Typen kümmert sich damit nun um das Zusammenwachsen der zur neuen Pfarre fusionierten Gemeinden. Wieners ist jemand, der nicht nur mit dem Mund, sondern auch mit den Händen spricht. Das wurde beim Einführungsgottesdienst in der Myhler Kirche St. Johann Baptist deutlich. Voller Gesten war seine Ansprache, der sehr viele Wassenberger und Myhler lauschten.

Begegnung im Pfarrjugendheim

Derart voll sei es schon lange nicht mehr in der Kirche gewesen, war später unter den Besuchern zu hören. So offen und ungeprobt seine Worte wirkten, so zurückhaltend war Wieners jedoch mit dem, was er sagte. Wer sich ein grundsätzliches "Programm" seiner künftigen Arbeit an St. Marien Wassenberg erhofft hatte, wurde zunächst enttäuscht. Inhaltlich deutlicher wurde Wieners jedoch später bei der persönlichen Begegnung mit der Gemeinde im Pfarrjugendheim.

Er sei sehr freundlich von der Gemeinde aufgenommen worden und freue sich auf die neue Arbeit, sagte der Pfarrer im Plauderton. Wichtig seien ihm vor allem die Jugendarbeit und das Vertiefen des Glaubenwissens. Er wolle das Verständnis des Glaubens fit für die Zukunft machen und die Ökumene pflegen, sagte er. Pfarrer Kaiser und er seinen recht unterschiedliche Temperamente, räumte der neue Pfarrvikar ein.

Er wolle jedoch zeigen, dass man trotz solcher Unterschiede gut zusammenarbeiten könne — als Mitbrüder. Wichtigste Voraussetzung für die Arbeit sei die Übereinstimmung im Glauben. "Wir haben eine starke gemeinsame Basis im Glauben", betonte Wieners. In der Zusammenarbeit mit seinem Vorgesetzten Kaiser erwarte er deshalb keine Probleme. Wie schwierig Pfarrfusionen wie die in Wassenberg sein können, ist dem Pfarrer aus Korschenbroich bekannt. Auch dort begleitete er eine ähnliche Fusion.

Jetzt gehe darum, den Blick über den eigenen Kirchturm hinaus zu erweitern und aufeinander zuzugehen. "Meine Gemeinde kann mir nur zur Heimat werden, wenn ich auch die anderen um mich herum kenne", sagte der Pfarrer. Es sei eine Zeit der Herausforderung, die auch Chancen für eine große Gemeinschaft biete. Ansätze dazu sehe er schon jetzt. Etwa die Zusammenarbeit der Messdiener.

(RP)
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