Kreis Heinsberg IHK: Firmen weitgehend optimistisch

Kreis Heinsberg · Bei der Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer Aachen zeigt sich der Kreis Heinsberg im Aufwärtstrend. 40 Prozent der Firmen - und damit mehr als in den Nachbarkreisen - melden eine gute Geschäftslage.

Die Unternehmen im Bereich der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen sind alles in allem recht zufrieden mit ihrem Geschäft in den ersten Monaten dieses Jahres. Vier von zehn Unternehmen bewerten die gegenwärtige Situation positiv, nur ein Zehntel ist unzufrieden. Das ist das Ergebnis der jüngsten Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen, an der sich 285 Unternehmen mit insgesamt fast 28.000 Beschäftigten beteiligt haben.

"Die Geschäftslage der Unternehmen in der Region Aachen ist inzwischen seit drei Jahren durchgängig auf annähernd gleich hohem Niveau", sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Michael F. Bayer gestern bei der Vorstellung der Berichts in Aachen. Bayer: "Eine überwiegend schlechte Geschäftslage hatten die Unternehmen zuletzt zum Jahresbeginn 2009 gemeldet."

Mit einem Abschwächen der Konjunktur sei gegenwärtig nicht zu rechnen: Die Aussichten haben sich im Vergleich zum Jahresbeginn sogar deutlich verbessert. Während gut ein Drittel aller Befragten von besseren Geschäften in den kommenden Monaten ausgeht, rechnet nur ein Sechstel mit einem Rückgang der Geschäfte.

Der Kreis Heinsberg macht dabei im Konzert der Regionen keine schlechte Figur: 40 Prozent (Kreis Düren 34, Kreis Euskirchen 29, Städteregion Aachen 35 Prozent) der Unternehmen hier melden eine gute Geschäftslage, 14 Prozent bewerten sie als schlecht. Gut geht es vor allem dem Großhandel (Saldo: +45) und dem Einzelhandel (Saldo: +43). Die Geschäftsaussichten im Kreis Heinsberg haben sich weiterhin verbessert: 41 Prozent gehen von einer guten Entwicklung der Geschäfte aus, 23 Prozent von einer schlechten. Die größten Erwartungen haben das Baugewerbe (Saldo: +60) und der Einzelhandel (Saldo: +36). Die besten Zahlen melden Unternehmen in der Stadt Aachen, in der 54 Prozent der Firmen mehr als zufrieden sind.

Die Risiken für die Konjunkturentwicklung werden von den Unternehmen im Kammerbezirk ähnlich wahrgenommen wie zum Jahresbeginn. "Rund die Hälfte der Befragten sieht in der Inlandsnachfrage und in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen ein Gefährdungspotenzial. Vier von zehn Betrieben befürchten negative Auswirkungen durch steigende Arbeitskosten und den Fachkräftemangel", heißt es im Bericht. Die weiterhin niedrigen Energie- und Rohstoffpreise wirken dagegen positiv auf die Unternehmen: Nur noch rund ein Viertel aller Befragten sieht darin ein Risiko für die Wirtschaft - in der Industrie ist es jedoch fast jeder zweite Befragte.

Bezogen auf Branchen sind Dienstleister, Handel und Bau besonders zufrieden. Fast die Hälfte aller Dienstleister meldet derzeit gute Geschäfte, nur jeder elfte Betrieb ist unzufrieden. Vier von zehn Betrieben geben an, dass ihre Umsätze in den vergangenen sechs Monaten gestiegen sind, bei jedem Vierten haben sie sich verringert.

Die bereits gute Geschäftslage im Handel hat sich seit dem Jahresbeginn nochmals verbessert. Drei von zehn Betrieben sind mit ihrer aktuellen Lage zufrieden, nur jeder zwölfte Betrieb berichtet von schlechten Geschäften. Im Großhandel melden sogar vier von zehn Befragten gute Geschäfte. Im Einzelhandel hat sich die wirtschaftliche Lage seit dem Jahresbeginn dagegen kaum verändert. Ein Viertel beurteilt die Situation als gut, ein Achtel bewertet sie als schlecht. Die Situation im Bau hat sich erneut verbessert. Vor allem der Wohnungsbau profitiert weiterhin von den günstigen Zinsen. Ein Drittel aller Betriebe berichtet von guten Geschäften, jeder zehnte Befragte ist unzufrieden.

In der Industrie hat sich die positive Geschäftslage in den zurückliegenden Monaten kaum verändert. Die Umsätze sind in den zurückliegenden sechs Monaten bei 40 Prozent der Industriebetriebe gestiegen, bei einem Viertel der Befragten sind sie hingegen gesunken. Die Auslastung der Produktionskapazitäten ist allerdings um drei Prozentpunkte auf 80 Prozent gesunken und liegt damit auf dem Niveau des langjährigen Durchschnitts von 80,3 Prozent.

In den kommenden Monaten wollen deutlich mehr Unternehmen ihre Investitionsausgaben erhöhen. Ein Drittel aller Betriebe beabsichtigt, mehr zu investieren, jeder achte Befragte will seine Ausgaben senken. Allerdings erwarten die Firmen weniger Ertragswachstum als zum Jahresbeginn. Bei drei von zehn Unternehmen sind die Erträge gestiegen, bei einem Fünftel sind sie gesunken.

(RP)
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