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Kreis Heinsberg Jodtabletten: Verteilung an Städte frühestens im Herbst

Kreis Heinsberg · Die Verteilung von Jodtabletten an die Bevölkerung des Kreises Heinsberg kann erst ab Herbst erfolgen. Das teilte Landrat Pusch im Kreisausschuss mit.

Die vorbeugende Maßnahme als Schutz gegen eine befürchtete Verstrahlung durch einen Atomunfall in den umstrittenen belgischen Kernkraftwerken Tihange und Doel ist abhängig von der Beschaffung eines Reservekontingents durch das Land, erklärte Landrat Stephan Pusch im Kreisausschuss. Der Raummangel an der Rurtalschule Oberbruch ist Gegenstand derzeitiger Beratungen der Kreisverwaltung mit der "Förderschule Geistige Entwicklung", teilte der Landrat auf eine entsprechende Anfrage der Grünen-Fraktion mit.

Den Tagesordnungspunkt "Bericht der Verwaltung" in der weniger als eine halbe Stunde dauernden Sitzung nutzte Landrat Pusch, um den Stand der Bemühungen von deutscher Politik-Seite her, die beiden belgischen "Schrottreaktoren" abgeschaltet zu bekommen, oder zumindest die Bevölkerung mit Jodtabletten zu versorgen, die im Fall eines Austritts radioaktiver Strahlung eine Aufnahme dieser Strahlung in den Körper verhindern.

Der Landrat erinnerte an den gemeinsamen Besuch von 80 Landräten, Oberbürgermeistern und Hauptverwaltungsbeamten aus der Region, darunter Peter Jansen aus Erkelenz, beim EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz in Brüssel, um ein "Auskunfts- und Informationsersuchen an die EU-Kommission" zu übergeben. Die Städteregion Aachen und die Kreise Heinsberg, Düren und Euskirchen haben nach Landrat Pusch drei Themen-Arbeitsgruppen gebildet, die sich mit "Lenkungsaufgaben", Stadt Aachen, "Information", Städteregion und Euskirchen, sowie "Vorabverteilung/Verteilung im Ereignisfall", Kreise Düren und Heinsberg, befassen. Letztere beiden Arbeitsgruppen haben bereits getagt und stellen die Ergebnisse in der "Lenkungsgruppe" im Juli vor.

Das Land NRW genehmigt die Vorabverteilung der Jodtabletten, es muss allerdings abgewartet werden, bis das Reservekontingent des Landes aufgefüllt ist. Das wird voraussichtlich bis zum Herbst dauern, da die Beschaffung europaweit ausgeschrieben werden muss.

Die Rurtal-Förderschule in Heinsberg-Oberbruch weist einen erheblichen Raummangel auf, den man nach der Einführung der "Inklusion", nach der behinderte Kinder in den Regelschulen unterrichtet werden können, nicht erwartet habe. Landrat Pusch legte auf Anfrage der Grünen-Fraktion dar, dass die Projektgruppe Bildung und Region, Bonn, für das laufende Jahr mit 212 Schülern gerechnet habe. Derzeit seien es 270. Die Zahl werde sogar noch bis 2020 steigen, so der Landrat, aber eine realistische Einschätzung sei aufgrund des Wahlrechts der Eltern für die Schulform schwierig. Unwägbarkeiten liegen demnach auch in der nicht abzuschätzenden Zahl von Flüchtlingskindern und eventuell Bauten von Wohneinrichtungen für behinderte Kinder im Kreis Heinsberg.

Derzeit fehlen sieben Standardklassenräume, Rektor Volkmar Gilleßen und sein Kollegium haben Differenzierungs- und Fachräume umgewidmet. Kreisverwaltung und Schule haben Beratungen zur Minderung der Raumnöte aufgenommen.

(isp)
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