Wegberg Konzept für Sozialarbeit gefragt

Wegberg · Wegbergs Sozialarbeiterin Birgit Foitzik schlägt Alarm: Die Jugendarbeit stellt immer höhere Ansprüche, in der Sozialarbeit kommt vieles zu kurz. Der Bildungsausschuss sagt ihr Unterstützung zu und fordert ein Konzept.

 Die Sozialarbeiterin hat mit der Jugendarbeit alle Hände voll zu tun.

Die Sozialarbeiterin hat mit der Jugendarbeit alle Hände voll zu tun.

Foto: Andreas Bretz

Nach einem Tätigkeitsbericht der städtischen Sozialarbeiterin Birgit Foitzik sind sich Stadtverwaltung und Ratsfraktionen einig: Die Jugend- und Sozialarbeit in der Stadt muss verstärkt werden. Als Sofortmaßnahme befürwortete der Bildungsausschuss, die Beschäftigungszeit der Sozialarbeiterin von 34 auf 39 Stunden pro Woche zu erhöhen. "Das ist aber nur ein erster Schritt”, sagt Bürgermeister Reinhold Pillich. Möglicherweise wird bald ein weiterer Sozialarbeiter oder Streetworker eingestellt.

Klagen über Vandalismus

Zuletzt hatten Bürger aus Beeck über Vandalismus geklagt, der von jungen Leuten ausgehen soll. Die FDP-Fraktion beantragte, dass die Stadt einen Streetworker einsetzt, der sich um Jugendliche, die sich in Parkanlagen und auf Schulhöfen treffen, kümmern soll. Einen entsprechenden Antrag hatte der Rat vor Jahren schon einmal abgelehnt. Doch die Probleme blieben. "Das Thema ist nicht neu”, sagte Bürgermeister Reinhold Pillich in der Sitzung des Bildungsausschusses, "allerdings ist es neu, dass die Stadtverwaltung jetzt offensiv damit umgeht.”

Sozialarbeiterin Birgit Foitzik, seit 14 Jahren Sozialarbeiterin bei der Stadt, machte im Bericht über ihre Arbeit deutlich, dass sich ihr Aufgabenfeld in den vergangenen Jahren stetig erweitert hat. Für die Jugendarbeit, die sich hauptsächlich auf der Straße abspiele, blieben ihr nur sieben Stunden pro Woche. Foitzik berichtete, dass bei Jugendlichen unter 16 Jahren der Alkoholkonsum erheblich gestiegen sei.

Zum Alkoholkonsum kämen Lärmbelästigungen und Sachbeschädigungen. "Im Moment ist der Beecker Weiher als Treffpunkt der Jugendlichen zu nennen”, sagte Foitzik. Auch gibt es nach Darstellung der Sozialarbeiterin in Wegberg mehrere Stellen, wo Drogen konsumiert und verkauft werden.

Foitzik betreut auch junge Asylbewerber und Obdachlose, hilft ihnen dabei, Anträge zu stellen. "Leider ist meine Arbeit mit den Asylberwerbern und der Integration von ausländischen Mitbürgern zu kurz gekommen, da ich zeitlich in der Jugendarbeit sehr eingespannt war”, sagte Foitzik. Telefonate außerhalb ihrer Dienstzeit bezeichnete die Sozialarbeiterin als "ein Muss, weil man sich den veränderten Gegebenheiten in einer Gesellschaft stellen muss.” Über mehr Unterstützung würde sie sich sehr freuen, sagte Foitzik.

Aufgaben zuordnen

Die Mitglieder des Bildungsausschusses waren sich einig, dass die Jugend- und Sozialarbeit in Wegberg dringend gestärkt werden muss. Die Stadtverwaltung soll nun ein Konzept zur Aufgabenzuordnung zu entwickeln. Wenn das vorliegt, soll entschieden werden, ob möglicherweise ein weiterer Sozialarbeiter oder Streetworker eingestellt wird.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort